REUTLINGEN/TEL AVIV. Der Streifzug durch das Heilige Land endet für GEA-Redakteurin Kathrin Kammerer, bevor er richtig starten konnte. Am zweiten Tag ihres Urlaubs richten Hamas-Terroristen unter Zivilisten ein Blutbad an. Mindestens 1.200 Menschen sollen getötet, mehr als 2.700 verletzt worden sein. Israel befindet sich plötzlich im Kriegszustand. Statt mit ihren Reisezielen beschäftigt sich die 31-Jährige nur noch mit einer Frage: Wie komme ich sicher nach Hause?
Auf sich alleine gestellt
Während andere europäische Staaten ihre Bürger bereits mit Sonderflügen evakuieren, passiert von deutscher Seite aus in dieser Hinsicht zunächst überhaupt nichts. Kammerer ist auf sich alleine gestellt. In ihrem Hotel, an der Grenze zum Westjordanland auszuharren, kommt für sie als Dauerzustand jedoch nicht infrage. Also bucht sie einen Rückflug, der sie von Tel Aviv nach Deutschland bringen soll. Das Problem: Die Stadt am Mittelmeer wird immer wieder beschossen.
Trotzdem setzt sich die junge Frau am Mittwoch alleine in ein Taxi von Jerusalem zum 60 Kilometer entfernten Flughafen. Während sie im Terminal auf ihren Flug wartet, meldet ihre Raketen-App mehrere Angriffe in der Umgebung. Als eine Sirene ertönt, flüchtet sie mit anderen Reisenden in einen Bunker. Glücklicherweise geht alles gut. Stunden später wird sie in Berlin vom Reutlinger Bundestagsabgeordneten Michael Donth in Berlin in Empfang genommen. Seit heute ist Kathrin Kammerer zurück in der Heimat - endlich. (GEA)