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Drahtesel oft auf der Überholspur

BERLIN. Viele Bürger wollen einer Studie zufolge häufiger vom Auto auf Bahn, Busse und Fahrrad umsteigen, sehen aber Hemmnisse vor allem noch beim öffentlichen Angebot. Häufigere und pünktlichere Züge sowie besser abgestimmte Fahrpläne könnten dem Umstieg zum Durchbruch verhelfen, erklärte der Bundesverband der Verbraucherzentralen bei Vorlage der Studie der Prognos-Marktforschung. Auch sollte die nächste Bundesregierung nach der Bundestagswahl Anreize zum Kauf von Elektrofahrrädern schaffen, forderte Verbandschef Gerd Billen.

Drei Viertel der Deutschen wollen laut Studie klimafreundlicher als bisher unterwegs sein: 40 Prozent beabsichtigten, ein Auto mit geringerem Spritverbrauch zu fahren, berichtete Prognos-Expertin Helma Dirks am Freitag in Berlin. 35 Prozent wollten öfter Fahrrad fahren, 19 Prozent vom Auto auf Busse und Bahnen umsteigen. 31 Prozent planten einen häufigeren, 8 Prozent den vollständigen Autoverzicht. Auf Vier-Kilometer-Strecken werde das Fahrrad bereits ebenso oft benutzt wie das Auto. Für diese Veränderungen sei das Motiv Klimaschutz ausschlaggebend, berichtete Dirks.

Einer Studie des Bundesverkehrsministeriums zufolge stieg die Fahrradnutzung zwischen 2002 und 2008 um 17 Prozent. Laut Billen ist der »Drahtesel« längst »auf der Überholspur«. Auch dem E-Rad mit Hilfsakku sagt er eine große Zukunft wie in anderen Ländern voraus. Es sollte deshalb mit einer Förderung in das Regierungsprogramm E-Mobilität für Autos aufgenommen werden. (dpa)