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Aktuell Kommentar

Dienstpflicht für beide Geschlechter einführen

Die Frauenquote bei der Bundeswehr ließe sich nur erhöhen, wenn man beide Geschlechter mustert, analysiert GEA-Redakteur Martin Zimmermann.

Die Frauenquote bei der Bundeswehr ist der Wehrbeauftragten Eva Högl zu niedrig.
Die Frauenquote bei der Bundeswehr ist der Wehrbeauftragten Eva Högl zu niedrig. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die Frauenquote bei der Bundeswehr ist der Wehrbeauftragten Eva Högl zu niedrig.
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

REUTLINGEN. Die Wehrbeauftragte des Bundestags Eva Högl beklagt den mit 13 Prozent zu geringen Frauenanteil bei der Bundeswehr. Doch das Problem ist größer: Seit der Aussetzung der Wehrpflicht sind bei der Bundeswehr viele Stellen unbesetzt. Es fehlen sowohl Männer als auch Frauen. Für eine Zeitenwende braucht es nicht nur Geld sondern auch Personal.

Dass die Frauenquote bei der Bundeswehr gering ist, und es auch nur wenige Frauen in höheren Rängen gibt, ist nicht weiter verwunderlich. Als es die Wehrpflicht noch gab, wurden nur Männer gemustert. Frauen können sich erst seit 2000 für alle Bereiche des Militärs bewerben. Einige Einheiten, wie das Kommando Spezialkräfte, haben so harte Einstellungstests, dass es bisher keine Frau in die Spezialeinheit geschafft hat. Ehrlicherweise muss man auch sagen: Auslandseinsätze sind nicht familienfreundlich und an der Front sind Teilzeitarbeit und Homeoffice unmöglich.

Um die Frauenquote und den Personalmangel bei der Bundeswehr zu beheben, gibt es eine einfache, aber unpopuläre Lösung: Die Wiedereinführung einer Dienstpflicht für Männer und Frauen. Das wäre auch ein Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit. Denn wer gleiche Rechte einfordert, der sollte auch bereit sein, die gleichen Pflichten zu leisten.