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Altersforscher gegen Jugendkult

HEIDELBERG. »Alter klingt verdächtig.« Der das sagt, weiß, wovon er redet. Andreas Kruse ist zwar selbst erst 47, aber von Beruf Altersforscher. Der Direktor des Instituts für Gerontologie an der Universität Heidelberg gehört somit quasi von Berufs wegen zu den Kritikern eines Jugendlkults - und seiner Begriffe. »Anti-Aging« ist so ein Schlagwort. »Den Begriff halte ich im Kern für diffamierend«, sagt Kruse. Das Phänomen des Alterns werde nur noch auf den Körper reduziert, eine Verengung, die »die seelisch-geistigen Entwicklungen nicht sieht«. Alter gilt einseitig als Gefahr, als Defizit, als Verlust von Fähigkeiten. Was so nicht stimme, sagt Kruse, aber eine logische Folge dessen sei, dass Alter in unserer Kultur trotz einer steigenden Zahl älterer Menschen zur unbekannten Größe werde. »Das Bild des Alters ist sehr blass.« Zwar halten drei Viertel der Deutschen die Beziehungen zwischen den Generationen für gut, doch geschätzt werden in erster Linie die Alten in der eigenen Familie. Von Alter an sich haben vor allem Jüngere eine sehr vage Vorstellung.

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