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Zwölfjährige spricht »Tagesthemen«-Kommentar

»Ich glaube, es ist ganz gut gelaufen«, sagt Ella aus Hamburg über die Aufzeichnung ihres Kommentars. Sie spricht über Kinderrechte in Deutschland.

Tagesthemen
Ella nach der Aufzeinung ihres Kommentars für die »Tagesthemen«. Foto: Christian Charisius
Ella nach der Aufzeinung ihres Kommentars für die »Tagesthemen«.
Foto: Christian Charisius

Eine Zwölfjährige präsentiert an diesem Dienstagabend den traditionellen Kommentar in der ARD-Hauptnachrichtensendung »Tagesthemen«. Ella aus Hamburg, die in die sechste Klasse geht, wird anlässlich 30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland ihre Meinung sagen.

Es ist nach Angaben des Norddeutschen Rundfunks (NDR) das zweite Mal in der Geschichte der »Tagesthemen«, dass ein so junger Mensch den Kommentar spricht. 2007 hatte ebenfalls eine Zwölfjährige den Meinungsbeitrag präsentiert.

Nach der Vorabaufzeichnung des Kommentars im Studio auf dem NDR-Gelände am Montag sagte Ella der Deutschen Presse-Agentur: »Ich war sehr aufgeregt, sehr doll. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich sehr rot bin. Aber ich glaube, es ist ganz gut gelaufen.« Ella brauchte für die Aufnahme nur einen Versuch.

Auf die Frage, was mit Blick auf die Kinderrechte in Deutschland verbessert werden müsse, sagte die Schülerin: »Es gibt das Kinderrecht Schutz vor Gewalt - ich glaube, da läuft es nicht gut. Es gibt Kinder, die werden geschlagen. Das darf auf keinen Fall sein.« Auch das Recht auf Bildung sei wichtig. »Gerade in der Corona-Krise - das hat nicht überall gut geklappt.«

Der Zweite Chefredakteur von ARD-aktuell und Verantwortliche für die »Tagesthemen«, Helge Fuhst, sagte: »Auch nach 30 Jahren UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland sehen wir immer wieder, wie wichtig es ist, über die Situation und Herausforderungen von Kindern zu berichten.«

Erst die Pandemie und nun zusätzlich die Kriegsangst - für viele Kinder seien diese Krisen eine belastende Zeit. »In den 'Tagesthemen' sprechen wir nicht nur über Kinder, sondern lassen sie auch immer wieder selbst zu Wort kommen.« Mit Ellas Meinung bekämen zahlreiche Kinder stellvertretend eine Stimme. Fuhst ergänzte: »Es ist eine Möglichkeit, die Perspektive der Kinder in die Erwachsenenwelt zu tragen und auch Kindern Gehör zu verschaffen.«

Ella sagte, dass sie vom ARD-ZDF-Kinderkanal KiKa gefragt worden sei, ob sie den Kommentar sprechen wolle. Die Schülerin ist ehemaliges Mitglied einer Preis-Jury bei dem Kinderkanal. Sie war auch schon Preisträgerin.

© dpa-infocom, dpa:220405-99-801823/3