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Wielga-Skolimowska wird Chefin der Kulturstiftung des Bundes

Wechsel an der Spitze der Kulturstiftung des Bundes: Hortensia Völckers tritt ab, es folgt eine »international erfahrene und kuratorisch versierte Kulturmanagerin«.

Katarzyna Wielga-Skolimowska
Katarzyna Wielga-Skolimowska übernimmt die Leitung der Kulturstiftung des Bundes. Foto: Grzegorz Jakubowski
Katarzyna Wielga-Skolimowska übernimmt die Leitung der Kulturstiftung des Bundes.
Foto: Grzegorz Jakubowski

Die Gründungsleiterin des Goethe-Instituts Saudi-Arabien und frühere Direktorin des Polnischen Instituts Berlin, Katarzyna Wielga-Skolimowska, steht künftig an der Spitze der Kulturstiftung des Bundes.

Der Stiftungsrat ernannte die 45-Jährige zur neuen Künstlerischen Direktorin. Sie folgt damit im Herbst auf Hortensia Völckers, die die Bundesstiftung seit Gründung vor gut 20 Jahren leitet.

Wielga-Skolimowska sei eine »international erfahrene und kuratorisch versierte Kulturmanagerin«, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), die dem Stiftungsrat vorsitzt. »Aufgrund ihres besonderen Interesses für interdisziplinäre Modellprojekte und unterrepräsentierte Perspektiven wird sie wichtige gesellschaftspolitische Impulse an der Spitze einer der größten öffentlich geförderten Kulturstiftungen Europas setzen.« Sie greife auf »einen reichen, international geprägten Erfahrungsschatz« zurück.

Wielga-Skolimowska stammt aus Warschau, wo sie Theaterwissenschaften studierte. Sie wirkte in der Bundeszentrale für politische Bildung, im Nationalen Audiovisuellen Institut Warschau und im Adam Mickiewicz Institut Warschau. Kuratorische Erfahrungen sammelte sie in Polen, Frankreich, Spanien, Israel, in der Ukraine, in Tansania und Saudi-Arabien.

Ihre überraschende Entlassung 2016 als Direktorin des Polnischen Instituts in Berlin durch Polens nationalkonservative Regierende hatte bei Kulturschaffenden »Bestürzung« und »Irritation« ausgelöst. Offiziell wurde dafür kein Grund angegeben. Allerdings wurde ihre Arbeit im Vorfeld harsch kritisiert. So bemängelte der damalige Botschafter Andrzej Przylebski, die Bedeutung des jüdisch-polnischen Dialogs müsse nicht übermäßig betont werden.

Die Kulturstiftung des Bundes war 2002 in Halle gegründet worden. Ausgestattet mit einem Jahresetat von inzwischen rund 35 Millionen Euro wurden seitdem rund 4000 Projekte gefördert. Es geht dabei um ökologische Nachhaltigkeit, Einwanderungsgesellschaft, Digitalität, koloniales Erbe, kulturelle Stadtentwicklung oder ländliche Räume. Museen werden verändert, Theater eröffnet, neue Musik wird vermittelt, Tanz positioniert.

© dpa-infocom, dpa:220704-99-907175/2