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Trotz Streiks volle Hallen bei der Leipziger Buchmesse

Der Freitag gilt als besucherstarker Tag der Leipziger Buchmesse. Auch ein Streik im Nahverkehr stoppt den Andrang nicht. Promis wie Katja Riemann und Sky du Mont geben Einblicke in ihre Bücher.

Leipziger Buchmesse
Der Andrang ist groß bei der Leipziger Buchmesse. Foto: Hendrik Schmidt/DPA
Der Andrang ist groß bei der Leipziger Buchmesse.
Foto: Hendrik Schmidt/DPA

Ein Warnstreik hat Besucherinnen und Besuchern am Freitag den Weg zur Buchmesse in Leipzig erschwert. Doch trotz des Arbeitskampfes im öffentlichen Nahverkehr waren die Hallen auch am zweiten Messetag gut besucht. Dafür sorgte auch die zu den Messehallen führende Linie 16, die trotz Streiks als einzige Straßenbahn in Leipzig im Einsatz war. An den ersten beiden Tagen kamen nach Angaben der Messe rund 88.000 Besucherinnen und Besucher. 2003 waren es in diesem Zeitraum 72.000. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 274.000 Menschen auf das Gelände.  

Zahlreiche Lesungen und Gespräche lockten die Besucherinnen und Besucher zu den Ständen. Viele Prominente waren dabei zu finden. So berichtete der Schauspieler und Autor Sky du Mont von auch kleinen Momenten, denen er viel Positives abgewinnen kann. »Zu sagen, alles ist rosarot, wäre Quatsch«, sagte der 76-Jährige. »Aber ich freue mich auf die Dinge.« 

Zur Präsentation seines jüngsten Buches »Ich freu mich schon auf morgen. Weil es wird, wie es noch nie war« hatte du Mont auch ein Beispiel parat: »Morgen bin ich allein zu Hause. Da kaufe ich mir ein Mandelhörnchen, nehme mir eine Tasse Kaffee, mache den Fernseher an und schaue Fußball.« 

Schauspielerin Katja Riemann ist auf der Suche nach einem englischen Verlag, der ihr Buch übersetzt, wie sie in Leipzig erzählte. »All die Akteure, über die ich schreibe, die können das Buch natürlich nicht lesen, weil die kein Deutsch sprechen«, begründete die 60-Jährige ihre Suche. In ihrem Buch »Zeit der Zäune« erzählt Riemann von ihren Reisen durch unterschiedliche Camps, in denen Geflüchtete unterkommen.

Während des Messetages wurde der Berliner AvivA Verlag mit dem Kurt-Wolff-Preis 2024 ausgezeichnet. Seit einem Vierteljahrhundert bringe der Verlag »mit nicht nachlassender Energie und großem Spürsinn die weiblichen Stimmen der Weltliteratur zur Geltung«, so die Begründung der Stiftung. Quer durch die Epochen, Kontinente und Genres sei so »eine kleine Universalbibliothek entstanden«. Der Preis ist mit 35 000 Euro dotiert. Der mit 15 000 Euro dotierte Förderpreis ging an den Verlag mikrotext in Berlin. 

Eine Auszeichnung gab es auch für den Kinder- und Jugendbuchautor Jochen Till als Lesekünstler des Jahres. Die Interessengruppe Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels würdigte damit seine Lesungen für junges Publikum. Die Jury ist den Angaben zufolge »überzeugt von seinem Werk, seiner Begeisterung für seine Fans und seiner originellen Art der Vermittlung.«

© dpa-infocom, dpa:240322-99-432833/4