Das britische Pop-Duo Tears For Fears (»Shout«) fühlt sich beflügelt, seit sich niemand mehr in seine kreative Arbeit einmischt.
Erstmals seit 18 Jahren veröffentlichen Roland Orzabal und Curt Smith (beide 60) am Freitag ein Album (»The Tipping Point«), und das sei auch der Trennung von ihrem Management zu verdanken.
»Als unser Manager nicht mehr dabei war, haben wir uns zusammengesetzt und festgestellt, dass wir jetzt machen können, was zum Teufel wir wollen«, sagte Orzabal der Deutschen Presse-Agentur in London. »Und diese Freiheit ist keine kleine Sache. Das war, als hätte dir jemand die Last von den Schultern genommen.«
In einer rund 40-jährigen Karriere habe man sich oft mit Managern, Produzenten und Mitarbeitern von Plattenfirmen angelegt. »Wir haben die ganze Zeit nur gekämpft«, erinnerte sich Smith. »Sogar als wir damals unser erstes Album «The Hurting» aufgenommen haben und wir erst 20 Jahre alt waren, haben wir die meiste Zeit damit verbracht, uns mit den Produzenten zu streiten. (...) Wir waren schon immer ziemlich unnachgiebig und direkt, wenn es darum ging, was wir mögen und was nicht.«
Dass die beiden Musiker untereinander einig sind, kommt nach eigener Aussage aber auch nicht so oft vor. »Und deshalb machen wir nicht zu viele Alben«, sagte Orzabal. Wenn sich das Duo jedoch einig sei, entstehe eben neue Tears-For-Fears-Musik. »Hier sind zwei Individuen, die ganz klar ihr eigenes Ding machen wollen, und dann kreuzen sich ihre Wege an einem Punkt, an dem sie genau dasselbe wollen.«
Auf die Frage nach der Gefahr einer Trennung scherzte Orzabal: »Das ist ein jährliches Ereignis.« Das sei immer möglich, fügte Smith hinzu, der in den USA lebt. Manchmal brauche man eben eine Pause. »Es ist nur eine Trennung, wenn man es auch so nennt.« Ab Mai gehen Tears For Fears mit dem neuen Album wieder gemeinsam auf Tour.
Das Album »The Tipping Point« von Tears For Fears erscheint am Freitag (25.2.) bei Concord/Universal.
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