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Micky Beisenherz talkt über Social-Media-Trends

Corona-Virus? Scheuer-Aussagen? »Tatort«-Kritik? Was auch immer in den Sozialen Medien hochkocht - in der neuen ntv-Sendung »#timeline« schaut sich Micky Beisenherz mit zwei Gästen die Trends genau an. Dabei wird es so seriös wie bissig - und das ganz ohne Katzenvideos.

Micky Beisenherz
Micky Beisenherz will den Dingen ein paar Graustufen hinzufügen. Foto: Markus Scholz/dpa
Micky Beisenherz will den Dingen ein paar Graustufen hinzufügen. Foto: Markus Scholz/dpa

Hamburg (dpa) - Gerade noch schrieb Micky Beisenherz in Australien die bissigen Witze für das RTL-Dschungelcamp, nun startet der 42-Jährige auf dem Nachrichtensender ntv eine neue Talksendung. Und die soll trotz mehr Seriosität nicht weniger bissig werden.

Mit »#timeline« wagen sich Sender und Autor an ein neues Format: Es wird bestimmt durch tagesaktuelle Tweets und Posts in den sozialen Medien wie Twitter, Facebook und Instagram. Welche am Tag der Sendung bestimmend sein werden, wissen Beisenherz und seine beiden Gäste deshalb erst kurz vorher. »Das oberste Gebot ist wirklich brutalstmögliche Aktualität. Es geht um die wichtigsten Trends des Tages«, sagte Beisenherz der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

»Letzten Endes sind ja auch die Twitter-Trends nichts anderes als die Themen, über die in der Gesellschaft am meisten gerade gesprochen werden.« Katzenvideos werden das trotz aller Putzigkeit und ihren hohen Klickraten dennoch mit Sicherheit nicht sein, ist der Hamburger überzeugt. Das Coronavirus habe dagegen eine gute Chance darauf, zu den Trends des Tages zu gehören.

Und genau über die will Beisenherz mit seinen beiden Gästen sprechen. In der ersten Sendung am Montag, 20.15 Uhr, sitzen ihm der SPD-Politiker Kevin Kühnert und Moderatorin und Schriftstellerin Laura Karasek gegenüber. Gemeinsam mit den beiden will er 45 Minuten lang die neusten Twitter-Trends kommentieren, sie sezieren, ihnen auf den Grund gehen und sie gern auch entlarven - wenn nötig.

»In der Gesellschaft gibt es im Grunde eine Sehnsucht, alles zu einem Riesenthema zu machen.« Und da sei es manchmal ganz gesund, eine Sendung zu haben, die ein Thema hinterfragt und so auch aufzeigt, dass man sich dem Hype nicht anschließen und mittwittern muss.

»Wenn wir im Rahmen dieser Sendung dazu beitragen können, manchmal vielleicht den Dingen, die sehr häufig - gerade auch in sozialen Netzwerken - nur schwarz und weiß wahrgenommen werden, wieder ein paar Graustufen zufügen können, dann wäre schon eine Menge getan.« Sein Anspruch an die Sendung sei zudem, dass sie einerseits unterhaltsam ist und andererseits auch etwas hängen bleibt - »Unterhaltung mit Erkenntnisgewinn« sozusagen.

Deshalb sollen Humor, Satire und Ironie dabei nicht auf der Strecke bleiben. »Die aktuelle Situation in Deutschland und der Welt lässt ja fast gar nichts anderes zu, als sich dem mit bissigem Humor zu widmen. Humor schafft ja auch eine gewisse Form der Erleichterung.«

Außerdem dürfen seine Gäste bei ihm gern auch mal andere Seiten von sich zeigen - privatere. Ein Kevin Kühnert werde definitiv nicht nur über Politisches reden. »Von beiden (Kühnert und Karasek) kann ich sagen: Die haben Humor, Selbstironie und sind auch, was gewisse gesellschaftliche Themen angeht, sehr firm.«

Dass der Gag-Schreiber für die »heute-show«, »extra 3«, das »Dschungelcamp« und die Satiresendung »Leute, Leute!« nun einen Sendeplatz bei einem Nachrichtensender hat, findet er selbst gar nicht so abwegig. »Lieber ein guter Underdog, als ein mieser Big Shot. In welchem anderen Privatsender könnte man sonst eine Sendung wie «#timeline» machen?« Der Sender stehe für ihn sowohl für Informationen, aber eben auch für Unterhaltung. »Da fühle ich mich schon sehr gut aufgehoben.«