»Ich war noch niemals in New York.« Diese Zeile aus einem Schlager von Udo Jürgens traf bisher auch auf Olaf Scholz zu. Jetzt ist der Kanzler erstmals dort, mit seinen 64 Jahren, und lässt sich die Weltmetropole von einem prominenten Stadtführer zeigen: dem Schriftsteller Daniel Kehlmann, der mit dem Roman »Die Vermessung der Welt« eins der wichtigsten Werke der deutschen Nachkriegsliteratur geschrieben hat.
Die beiden nutzten am Dienstagmittag (Ortszeit) eine Lücke im dichten Terminkalender des Kanzlers bei der UN-Vollversammlung zwischen einem Treffen mit kleinen Inselstaaten und einem Ernährungsgipfel, um für eine gute Stunde durch Manhattan zu spazieren. Der 48-jährige Schriftsteller holte Scholz von der deutschen Botschaft bei den Vereinten Nationen in der Nähe des UN-Hauptquartiers am East River ab, um ihm zunächst die New York Public Library auf der berühmten Fifth Avenue zu zeigen. Die fast 130 Jahre alte Bibliothek zählt mit mehr als 50 Millionen Büchern und anderen Medien zu den größten der Welt.
Anschließend ging es zum Bryant Park, in dem zahlreiche Kulturveranstaltungen stattfinden und der jedes Jahr von 12 Millionen Menschen besucht wird. Dort gab es Kaffee und Sandwiches, bevor es strammen Schrittes weiter zum Times Square und dann zum mehr als 100 Jahre alten Kopfbahnhof Grand Central Station ging.
Kehlmann lebt in Berlin und New York. Scholz und er sind sich auch schon im Berliner Kanzleramt begegnet. Der SPD-Politiker hatte den Schriftsteller im März zur Veranstaltungsreihe »Kultur im Kanzleramt« zusammen mit anderen Künstlern aus sechs Ländern eingeladen.
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