Die berühmte japanische Mode-Pionierin Hanae Mori ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Die wegen ihrer charakteristischen Schmetterlingsmotive auch »Madame Butterfly« genannte Designerin starb am 11. August in ihrem Haus in Tokio an Altersschwäche, wie ihr Büro nach Angaben japanischer Medien vom Donnerstag bekanntgab. Mori wurde 1977 als erste Japanerin in den elitären Pariser Kreis der Haute-Couture-Designer aufgenommen. Zu den Kunden ihrer luxuriösen, handgefertigten Kreationen zählten die US-Präsidentengattin Nancy Reagan, die US-amerikanische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Grace Kelly sowie unzählige Mitglieder der japanischen High Society.
So entwarf Mori auch ein weißes Kleid für die frühere japanische Kaiser-Gattin Masako, das diese 1993 während einer Hochzeitsparade trug. In den 1950er Jahren kreierte sie zudem Kostüme für Hunderte von japanischen Filmen. In der noch immer von Männern dominierten japanischen Gesellschaft zählte Mori zu den bis heute ganz wenigen Frauen in ihrem Land, die ein internationales Unternehmen führten.
Sie wurde 1926 in der westjapanischen Präfektur Shimane geboren, zog mit ihrer Familie nach Tokio und machte ihren Abschluss an der Tokyo Woman’s Christian University. Nachdem sie im Alter von 25 Jahren ihr erstes Atelier im Tokioter Stadtteil Shinjuku eröffnet hatte, erregte sie 1965 mit ihrer ersten Modenschau im Ausland unter dem Thema »East Meets West« - der Osten trifft den Westen - in New York für Aufsehen, bei der sie Kimono-Designs für ihre Kleiderkollektion verarbeitete.
Japanische Modegrößen wie der vor wenigen Tagen verstorbene Issey Miyake folgten ihrem Weg. 2004 schloss sie ihr Pariser Atelier nach ihrer letzten Couture-Show, doch bleiben die Boutiquen von Hanae Mori in Tokio geöffnet. Auch ihre Düfte werden weltweit weiter verkauft.
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