Eine Zeitreise in die ehemalige DDR, die Verknüpfung zweier Biografien, die eigentlich nur wenig gemeinsam haben - mit dem Film »Olaf Jagger« haben am Dienstagabend die Hofer Filmtage begonnen.
Erst habe er gedacht, was für ein merkwürdiger Titel, sagte Festivalchef Thorsten Schaumann über den Eröffnungsfilm. Aber dann sei er total »geflasht« gewesen. »Denn hier werden auf unfassbar lustige, aber auch kritische Art und Weise die Geschichten zweier großer Persönlichkeiten Olaf Schubert und Mick Jagger sehr, sehr schön verflochten.«
Mick Jagger und ein altes Tonband
Und darum geht es: Der bekannte Künstler Olaf Schubert entdeckt im Keller des elterlichen Hauses ein altes Tonband, auf dem ein Interview mit seiner Mutter und »Rolling Stones«-Frontmann Mick Jagger zu hören ist. Aus dem Jahr 1965 - da stand das Elternhaus in der DDR. Es beginnt eine Spurensuche.
Es folgen zahlreiche weitere Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme von nationalen und internationalen Regisseurinnen und Regisseuren. Die Filmtage enden am Sonntag. Obwohl es in diesem Jahr kaum mehr Corona-Beschränkungen gibt, halten die Filmtage-Macher an dem während der Pandemie erprobten Konzept fest, eine Streaming-Plattform anzubieten, auf der die Festivalfilme deutschlandweit angeschaut werden können. Couch oder Kinosessel - das sei kein Widerspruch, sagte Schaumann: »Wir gehen dahin, wo das Publikum ist. Das Publikum entscheidet, wann und wo es Filme sehen möchte.«
Hof ist ein Filmfestival, bei dem man vergeblich nach roten Teppichen und glänzenden Roben sucht - stattdessen treffen sich Filmschaffende und Gäste an der Bratwurstbude, in der Kneipe oder auf dem Fußballplatz. »Professionell in familiärer Atmosphäre Kino feiern«, nannte Schaumann das.
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