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Hollywood-Legende Kirk Douglas gestorben

In der Rolle des Sklavenanführers »Spartacus« wurde er berühmt. Doch auch im echten Leben probte Kirk Douglas den Widerstand gegen die Tyrannei. Nun ist die Hollywood-Legende gestorben. Wegbegleiter und Fans würdigen seine Kunst und sein politisches Engagement.

Kirk Douglas
Abschied von Kirk Douglas, der mit 103 Jahren gestorben ist. Foto: Wally Fong/AP/dpa
Abschied von Kirk Douglas, der mit 103 Jahren gestorben ist. Foto: Wally Fong/AP/dpa

Los Angeles (dpa) - Hollywood-Star Kirk Douglas ist tot. Er starb am Mittwoch (Ortszeit) im Alter von 103 Jahren, wie sein Sohn Michael Douglas (75) in sozialen Medien mitteilte. Ein Agent des Sohnes bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Echtheit der Stellungnahme.

Kirk Douglas drehte mehr als 80 Filme. Seine berühmteste Rolle war die des Sklavenanführers »Spartacus« in dem gleichnamigen Historienepos.

»Mit großer Trauer verkünden meine Brüder und ich, dass Kirk Douglas uns heute im Alter von 103 Jahren verlassen hat«, hieß es in der Mitteilung von Schauspieler Michael Douglas. Für die Welt sei er eine Legende aus dem goldenen Zeitalter des Films gewesen. »Aber für mich und meine Brüder Joel und Peter war er einfach Dad«.

Douglas habe sein Leben gut gelebt und hinterlasse ein filmisches Erbe, das für die kommenden Generationen Bestand haben werde. »Lasst mich mit den Worten enden, die ich ihm an seinem letzten Geburtstag sagte und die immer wahr bleiben werden. «Papa - ich liebe dich so sehr und ich bin so stolz, dein Sohn zu sein.»«

Douglas drehte mit großen Regisseuren wie Billy Wilder, Howard Hawks, Otto Preminger und Elia Kazan. Allein mit seinem Leinwandfreund Burt Lancaster stand er sieben Mal vor der Kamera. Drei Mal war er nahe dran am Oscar: in der Rolle des rücksichtslos-ehrgeizigen Boxers in »Zwischen Frauen und Seilen« (1949), als machtgieriger Produzent in »Stadt der Illusionen« (1952) und für sein Künstlerporträt »Vincent van Gogh - Ein Leben in Leidenschaft« (1956). Douglas erhielt schließlich 1996 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.

Nach Michael Douglas würdigte auch dessen Frau, die britische Schauspielerin Catherine Zeta-Jones (»Chicago«), ihren Schwiegervater in den sozialen Medien. »An meinen lieben Kirk, ich werde Dich mein Leben lang lieben. Ich vermisse Dich jetzt schon. Schlaf gut...«, schrieb die 50-Jährige am Mittwoch auf Facebook und Instagram. Dazu verbreitete sie ein altes Schwarz-Weiß-Foto, auf dem sie ihn auf die Wange küsst.

Die Filmakademie würdigte den Verstorbenen als »Hollywood-Legende«. Die Golden Globes bezeichneten ihn als einen der »berühmtesten Schauspieler aller Zeiten«. Sein US-Schauspielkollege Danny DeVito (75) nannte Douglas einen »inspirierenden Schlingel« und bedankte sich: »Großartig, mit Dir abgehangen zu haben«. Auch der spanische Schauspieler Antonio Banderas nahm Abschied von Douglas. »Heute verliert Hollywood eine wahre Legende. Aber sein Licht am Kinohimmel wird für immer weiter leuchten«, schrieb der 59-Jährige (»Leid und Herrlichkeit«) am Donnerstag auf Twitter.

Kollegen und Fans würdigten auch das politische Engagement des verstorbenen Künstlers - wohl auch mit Blick auf den Freispruch von US-Präsident Donald Trump im jüngsten Amtsenthebungsverfahren. »Kirk Douglas verteidigte Anstand, Gerechtigkeit und das Beste, das Amerika zu bieten hatte, als er alles riskierte, um der Schwarzen Liste den Garaus zu machen«, twitterte der US-Filmkritiker Ben Mankiewicz (52). »Er erinnert uns daran, dass mächtige Menschen, die sich der Tyrannei widersetzen, einen Wandel bewegen können«, schrieb Mankiewicz weiter.

Auf Douglas' Widerstand gegen die Schwarze Liste kommunistischer Künstler, die die US-Regierung während des Kalten Krieges führte, bezog sich auch der brasilianische Bestsellerautor Paulo Coelho (»Der Alchimist«). Douglas habe 1960 den geächteten Drehbuchautor Dalton Trumbo für »Spartacus« verpflichtet, schrieb der 72-Jährige auf Twitter. »Er gewann vier Oscars und demoralisierte den McCarthyismus. Danke.«

Der republikanische Senator Joseph McCarthy (1908-1957) gilt als Symbolfigur für das antikommunistische Klima in den USA in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch viele Künstler in Hollywood wurden Opfer der Hexenjagd und als vermeintliche Kommunisten zum Teil auch über den Tod McCarthys hinaus mit Berufsverboten belegt. Die Geschichte Trumbos wurde 2015 mit Douglas' Unterstützung verfilmt.

»Mit #KirkDouglas bei #Trumbo zusammenzuarbeiten war ein Highlight meines Lebens«, schrieb der Drehbuchautor und Hollywood-Produzent John MacNamara (57) bei Twitter. Dazu verbreitete er ein Foto, das ihn mit Douglas und Kollegen 2014 in London zeigt und kommentierte: »Die Welt hat einen Star, eine Ikone und einen Helden verloren, auf der Leinwand, aber ganz besonders auch jenseits der Leinwand, wo er alles aufs Spiel gesetzt hat, um dem Unrecht ein Ende zu setzen.«

Zuletzt war Douglas immer seltener in der Öffentlichkeit aufgetreten - 1996 hatte ihm ein Schlaganfall schwer zugesetzt. In seinem achten Buch - »Ein Fall von Glück - Mein neues Leben nach dem Schlaganfall« - beschrieb er die schwierige Genesung. Die Frage, wie er sich mit 102 fühle und ob ihm das Alter zu schaffen mache, hakte er im vergangenen Jahr mit wenigen Worten ab. »Ich dachte nie, dass ich über 100 werde, aber ich verkrafte es schon.«

»Spartacus«-Held Kirk Douglas mit 103 Jahren gestorben