Berlin (dpa) - Die Wesen sehen aus wie in einem Science-Fiction-Film. Mit großen Schädeln, schwarzen Augen und verbeulten Körpern. An der Berliner Volksbühne erzählen sie nun die Geschichte von Oscar Wildes »Salome«. Und zwar etwas anders als üblich.
Das Theaterstück »Final Fantasy«, das am Donnerstagabend Premiere feierte, handelt von Lust und Begierde, Macht und Blutrache. Inszeniert wird es von Lucia Bihler (Jahrgang 1988), die seit Sommer neue Hausregisseurin der Volksbühne ist.
Das Publikum nimmt sie nun mit durchs Treppenhaus zu einer Seitenbühne im dritten Stock. Hinter einem durchscheinenden Stoff erzählen fünf Schauspieler im Alien-Kostüm von Prinzessin Salomes Begierden, die blutig enden.
Bihler setzt auf verzerrte Stimmen, leicht eklige Videosequenzen und ein paar Porno-Anspielungen. Sie erzählt etwas über das Frauenbild früherer Zeiten. Etwa wenn Aliens auf einem Zettel verdutzt lesen, wie viel Übel die lüsterne Frau angeblich bringt - Stichwort Eva.
»Final Fantasy« sei der Versuch, »Wünsche, überlieferte Vorstellungen und Imaginationen mit anderen Augen zu erzählen«, heißt es in der Ankündigung der Volksbühne. Die andere Perspektive macht es interessant und klug. Das gut einstündige Stück hätte da gar nicht so viele Videoszenen und andere Effekte gebraucht.