Logo
Aktuell Kultur

Älteste fast komplette hebräische Bibel nach Israel gebracht

Experten zufolge ist das Werk vor mehr als 1100 Jahren entstanden. Zeitweise war sie über mehrere Jahrhunderte verschollen, später war sie im Privatbesitz. Jetzt soll die Bibel ausgestellt werden.

Bibel
Die älteste bekannte fast vollständige hebräische Bibel wird künftig in Tel Aviv ausgestellt. Foto: John Minchillo/DPA
Die älteste bekannte fast vollständige hebräische Bibel wird künftig in Tel Aviv ausgestellt.
Foto: John Minchillo/DPA

Die älteste bekannte fast vollständige hebräische Bibel ist nach Israel gebracht worden. Dies teilten das Anu-Museum des jüdischen Volkes sowie die israelische Fluggesellschaft El Al nach der Landung mit.

Der sogenannte »Codex Sassoon« war im Mai in New York für 38 Millionen Dollar versteigert worden. Der Käufer hatte die Schriftensammlung dem Anu-Museum in Tel Aviv gespendet. Dort soll sie vom 11. Oktober an ausgestellt werden.

Das Werk ist nach Angaben von Experten vor mehr als 1100 Jahren entstanden. Zeitweise gehörte es dem berühmten Sammler religiöser Schriften David Solomon Sassoon (1880-1942), nach dem es auch benannt ist.

Das Museum beschrieb den handschriftlichen »Codex Sassoon« mit Ledereinband als »eines der wichtigsten und einzigartigsten Manuskripte der Welt«. Der immense Kaufpreis mache das zwölf Kilogramm schwere Buch auch zum teuersten jüdischen Manuskript der Geschichte. Es enthält auch handschriftliche Zeichen, die überliefern, wie der Text vorzulesen ist.

Über mehrere Jahrhunderte verschollen

Der Codex ist nach Angaben des Museums vermutlich in der Region geschaffen worden, die heute Israel und Syrien umfasst. Über mehrere Jahrhunderte sei die Schriftensammlung verschollen gewesen. Im Jahre 1929 habe der Sammler Sassoon sie dann für damals 350 britische Pfund gekauft und neu binden lassen. Zuletzt war sie in Privatbesitz.

Die 24 Bücher der hebräischen Bibel (Tanach) umfassen drei Teile: die fünf Bücher Mose sowie die Bücher der Propheten und die Schriften. Die Bibel verkörpere »das kulturelle und religiöse Erbe des jüdischen Volkes«, schrieb das Museum. Der Glaube an die Bibel überschreite aber »nationale, geografische und religiöse Grenzen«. Jeder könne »in diesen antiken Worten neue Einsichten und persönliche Bedeutung finden«.

© dpa-infocom, dpa:231005-99-453021/2