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Aktuell Energiewende

Photovoltaik-Ausbau schreitet in Landkreisen Reutlingen und Zollernalb voran

Solarbranche
Aktuell gibt es mehr als drei Millionen Photovoltaik-Anlagen in Deutschland. Foto: Marijan Murat/DPA
Aktuell gibt es mehr als drei Millionen Photovoltaik-Anlagen in Deutschland.
Foto: Marijan Murat/DPA

MÜNSINGEN/HECHINGEN. Im Landkreis Reutlingen sind in den Jahren 2022 und 2023 Photovoltaikanlagen installiert worden, die insgesamt 76 Megawatt Strom liefern können, im Zollernalbkreis sind es 45 Megawatt. Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen auf Gebäuden stieg in den vergangenen 24 Monaten kontinuierlich an, wie aktuelle Zahlen aus dem Umweltministerium zeigen. Das geht aus einer Mitteilung von Cindy Holmberg, grüne Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Hechingen-Münsingen, hervor.

»Wir sehen, dass schon heute viele Bürgerinnen und Bürger, vor allem auch die Unternehmen im Zollernalbkreis und im Landkreis Reutlingen ihre vorhandenen Dachflächen mit PV-Modulen ausstatten, da sich für sie die Rechnung lohnt. Sie machen sich unabhängig von schwankenden Energiepreisen und tun gleichzeitig richtig viel für das Klima und unsere Umwelt«, erklärt Holmberg. Sie sei zuversichtlich, dass die Kurve auch 2024 weiter nach oben zeigt.

Die grüngeführte Landesregierung hat ein umfangreiches Maßnahmenbündel geschnürt mit dem Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energie in Baden-Württemberg voranzubringen. Insbesondere mit Blick auf den Solarstrom sollen möglichst alle Potenziale genutzt werden.

Viele Dachflächen ungenutzt

Holmberg nennt ein Beispiel: Rund 88 Prozent des Potenzials der Dächer Baden-Württembergs sind bisher ungenutzt. Im Bereich des Solarstroms gibt es daher die Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen beim Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden und größeren, offenen Parkplätzen. Seit Januar gilt die PV-Pflicht zudem für Gebäude im Bestand (Wohn- und Nichtwohngebäude). Sie soll zusätzlichen Flächenverbrauch vermeiden und dafür sorgen, dass elektrische Energie dort erzeugt wird, wo sie gebraucht wird.

Mit Beratungsangeboten wie dem Energieatlas und den regionalen Energieagenturen unterstützt das Land die Bürger und Unternehmen ganz konkret. So kann mit dem Energieatlas jeder sehen, ob sich seine Dachflächen für das Anbringen von PV-Modulen eignen.

»Uns Grünen ist eine preisgünstige, zuverlässige und umweltfreundliche En-ergieversorgung wichtig«, erklärt Holmberg. Das Handwerk sei der Partner bei der Energiewende. »Wir setzen auf einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren und der Solarenergie. Im Rahmen der Entlastungsallianz setzen wir uns dafür ein, weitere bürokratische Hürden zu beseitigen, um noch mehr günstigen Strom aus Photovoltaik zu erhalten«, betont sie.

Im vergangenen Jahr konnten in ganz Baden-Württemberg zusätzlich insgesamt 1.857 Megawatt Solarstrom aus PV-Anlagen auf Gebäuden und Freiflächen gewonnen werden. 2022 waren es landesweit 817 Megawatt.

Strom für 600 Haushalte

Um zu verdeutlichen, was das ausmacht, gibt sie Beispiele: Mit 1.857 Megawatt Solarstrom könnten 1.060 Fahrten mit dem Intercityexpress (ICE) auf der Strecke Hamburg – München angetrieben werden. Oder: Mit 1.800 Megawatt Solarstrom kann Baden-Württemberg circa 1.800.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Mit 3.000 kW/h können 600 Haushalte mit vier Personen mit Strom versorgt werden. (eg)