Logo
Aktuell Defekt

Bremsanlage eines Zuges gerät bei Bodelshausen in Brand

Wegen einer heiß gelaufenen Bremse ist am Freitagabend der Zugverkehr zwischen Tübingen und Hechingen auf der Zollernbahn stundenlang zum Erliegen gekommen. Es ist der zweite Zwischenfall innerhalb von zwei Tagen.

Die Feuerwehr löschte im Bahnhof Bodelshausen den Achsenbrand eines Triebwagens. Die Strecke zwischen Mössingen und Hechingen war stundenlang gesperrt. Foto: Meyer
Die Feuerwehr löschte im Bahnhof Bodelshausen den Achsenbrand eines Triebwagens. Die Strecke zwischen Mössingen und Hechingen war stundenlang gesperrt.
Foto: Meyer

BODELSHAUSEN/MÖSSINGEN. Schlimmeres verhindert hat ein umsichtiger Triebfahrzeugführer der Hohenzollerischen Landesbahn am Freitagabend im Bahnhof von Bodelshausen. Bei der planmäßigen Einfahrt des von Mössingen kommenden Zuges um 18.52 Uhr bemerkte der Mann in den Rückspiegeln, dass die vordere Achse des zweiten Wagens qualmte.

Er evakuierte sofort die 22 Passagiere auf das Bahnhofsgelände und begann mit den drei bordeigenen Feuerlöschern gegen den Schwelbrand vorzugehen. Weil es ihm nicht gelang, die in Brand geratenen Bremsanlagen zu löschen, koppelte er den ersten Triebwagen ab und fuhr ihn einige Meter aus dem Gefahrenbereich weg. Zeitgleich setzte er einen Notruf ab.

Als neben DRK-Kräften aus Tübingen und der Bereitschaft Bodelshausen auch die alarmierte Feuerwehr gegen 19 Uhr eintraf, hatte sich die Qualmbildung bereits verstärkt. Mit einem Sofortlöschangriff gingen die Männer gegen den Schwelbrand vor. Sie kühlten die auf 300 Grad erhitzte Achse beständig ab. Verletzt wurde niemand. Nach einer Stunde lag die Temperatur immer noch bei 70 Grad.

Derweil organisierte ein Notfallmanager der Deutschen Bundesbahn Sammeltaxis für die gestrandeten Passagiere, die nach Hechingen und von dort weiter nach Albstadt wollten. Ein herbeigerufener Techniker diagnostizierte einen Lagerschaden und leitete das Abschleppen des nicht mehr verkehrstüchtigen Triebwagens in die Werkstätten nach Hechingen in die Wege. Für den Abend wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen den Bahnhöfen Hechingen und Mössingen eingerichtet.

Von dort konnte ein zweiter Zug der HzL die Strecke von und nach Tübingen bedienen. Viele Reisende saßen allerdings an ihren Bahnhöfen fest. Pech auch für die Passagiere des Interregio (IRE), der zwischen Sigmaringen und Stuttgart pendelt – für sie endete der schnelle Start ins Wochenende und zu den Anschlusszügen im Zollernalbkreis. Bereits am Mittwochabend kam es zu einem anderthalbstündigen Nothalt eines IRE auf freier Strecke bei Mössingen, weil der dann nicht zutreffende Verdacht bestand, dass der Zug zwei Personen auf den Gleisen erfasst haben könnte. (GEA)