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Viele Ausfälle beim SSV Reutlingen: Welche Spieler jetzt besonders gefordert sind

Die Fußballer des SSV Reutlingen stehen gegen den FC Denzlingen vor einem wichtigen Spiel im Kampf um den Verbleib in der Oberliga. Was Trainer Philipp Reitter zur Situation sagt.

Tom Schiffel ist auf dem Platz als Spieler und Führungsperson gefragt. Rechts: Trainer Philipp Reitter.
Tom Schiffel ist auf dem Platz als Spieler und Führungsperson gefragt. Rechts: Trainer Philipp Reitter. Foto: JoBaur
Tom Schiffel ist auf dem Platz als Spieler und Führungsperson gefragt. Rechts: Trainer Philipp Reitter.
Foto: JoBaur

REUTLINGEN. Nicht nur tabellarisch steckt der abstiegsbedrohte Fußball-Oberligist SSV Reutlingen in Schwierigkeiten. Auch personell ist die Lage vor dem wegweisenden Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten FC Denzlingen (Samstag, 15.30 Uhr) mehr als angespannt. Fast eine komplette Mannschaft ist nicht fit. Luca Plattenhardt, Kevin Founes, Stefan Ilic, Donat Morina und Jonah Adrovic fallen mit Sicherheit aus. Angeschlagen sind Marvin Jäger, Nils Staiger, Riccardo Gorgoglione, Tobias Dierberger und Onesi Kuengienda. Marco Gaiser ist nicht bei 100 Prozent und keine Option für ein ganzes Match. Das ist bitter, denn mit einem Sieg könnte Denzlingen den SSV überholen und auf den viertletzten Rang zurückwerfen.

Trainer Philipp Reitter versucht, die Lage vor der Partie etwas herunterzuspielen. »Ich habe 18 bis 20 Spieler im Training, damit kann ich gut arbeiten.« Aber auch er räumt ein: »Uns fehlen jetzt ein paar Säulen, die viel Einsatzzeit hatten. Vor ein paar Wochen haben wir noch darüber gesprochen, wie viele Männer überhaupt im Kader stehen können.« Einen Reim auf die Verletzten-Misere kann sich Reitter nicht machen. »Wir haben sehr genau auf die Belastungssteuerung geachtet.«

Vor allem in der Defensive spitzt sich die Lage zu. Unter den angeschlagenen Akteuren sind nämlich die Dauerbrenner Jäger und Staiger. Hinzu kommt der dritte Innenverteidiger Ilic, der am vergangenen Samstag beim TSV Essingen (0:1) mit aller Macht versuchte, den entscheidenden Gegentreffer mit einer Grätsche zu verhindern. Das Ergebnis: 14 Tage Zwangspause. Angesichts der schwierigen Lage wagt der GEA eine Prognose, welche Spieler im Kellerduell besonders wichtig werden.

- Denis Lübke
Eigentlich würde sich Trainer Reitter wahrscheinlich gleich zwei oder drei Denis Lübkes im Team wünschen. Der Kapitän überzeugte in den letzten Spielen mit ordentlichen Leistungen im defensiven Mittelfeld (Tor und Vorlage gegen Mannheim) und als zentraler Innenverteidiger (Sicherheitsfaktor gegen Essingen). Genau dort brennt es am meisten. Die Frage ist also eigentlich nur, wo der 31-Jährige seine Erfahrung und Ballsicherheit einbringt. »Ich weiß, dass er sich auf beiden Positionen wohlfühlt und das kann«, sagt der SSV-Coach. Eine solide Leistung und die Erfahrung des Routiniers braucht Reutlingen gegen Denzlingen.

- Tom Schiffel
Auch der abgeklärte linke Außenbahnspieler, der wie Lübke und Gorgoglione einer der Kapitäne ist, wird eine wichtige Rolle einnehmen. Schiffel macht seine Sache hinten solide und glänzt im Offensivspiel mit Torgefahr. Bereits für vier Treffer und mehrere Vorlagen sorgte der 28-Jährige. Zudem leitet er seine Teamkollegen lautstark an. Gerade, wenn neue Spieler zum Einsatz kommen, ist das wichtig.

- Onesi Kuengienda
Wenn auch mit muskulären Problemen nicht im Vollbesitz seiner Kräfte: Der mit sieben Treffern erfolgreichste SSV-Schütze scheint für Reutlingen nicht verzichtbar. Angesichts der sportlich schwierigen Situation scheint sein Einsatz eine Option. Ob in der Startformation oder als Joker hat er mit auffälligen Einzelaktionen und seiner Abschlussstärke das Potenzial, ein knappes Match zu entscheiden. Genau ein solches erwartet Reitter gegen Denzlingen. »Es sind Nuancen, die entscheiden werden.« Vielleicht durch ein Tor von Kuengienda?

- Enrico Piu
Der bisherige Stamm-Torwart musste sich beim TSV Essingen zuletzt hinten anstellen und Louis Potye den Vortritt lassen, obwohl ein Einsatz nach auskurierter Verletzung möglich gewesen wäre. Nach einem Patzer des 21-jährigen Potye (der GEA berichtete) könnte der erfahrenere Piu im so wichtigen Duell am Samstag die richtige Wahl sein. Bisher zeigte er im defensiveren System unter Trainer Reitter tadellose Leistungen. Seine Stärke auf der Linie könnte zum entscheidenden Faktor in einer knappen Partie werden. (GEA)