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Metzingens Nationalspielerin Maren Weigel hört nach der Saison auf

Mit Maren Weigel beendet am Saison-Ende eines der bekanntesten Gesichter der Metzinger Bundesliga-Handballerinnen ihre Karriere. »Besonders stolz« auf ihre lange Zeit bei den »TusSies«

Maren Weigel (rechts) wird in dieser Saison noch 13 Spiele für die TuS Metzingen bestreiten. Dann ist Schluss.
Maren Weigel (rechts) wird in dieser Saison noch 13 Spiele für die TuS Metzingen bestreiten. Dann ist Schluss. Foto: Eibner-Pressefoto
Maren Weigel (rechts) wird in dieser Saison noch 13 Spiele für die TuS Metzingen bestreiten. Dann ist Schluss.
Foto: Eibner-Pressefoto

METZINGEN. Sie ist eines der bekanntesten Gesichter der Metzinger Handballerinnen. Auch weil sie die dienstälteste Spielerin des Kaders ist und dem Club seit 2014 immer die Treue gehalten hat. Zehn Jahre spielt Maren Weigel nun schon für die TuS in der Bundesliga. Bereits als Jugendliche hatte sie vor ihrem zwischenzeitlichen Intermezzo in Nellingen den Metzinger Dress getragen. Nach insgesamt zwölf Jahren für ihren Herzens-Verein beendet sie nun am Saisonende ihre Karriere.

Damit verliert der Metzinger Club zwei Jahre nach dem Abschied von Marlene Kalf ein weiteres Aushängeschild. Geschäftsführer Ferenc Rott dankte der 29-jährigen für eine »großartige Zusammenarbeit« in dieser langen Zeit und eine »erfolgreiche Karriere«. Sie habe nach den drei Spielzeiten in Nellingen eine »hervorragende Entwicklung auf, aber auch neben dem Feld hingelegt. Sie gehört mit Sicherheit zu den wichtigsten Identifikationsfiguren des Vereins der letzten Jahre und man kann nur froh sein, wenn man solche Spielerinnen in den eigenen Reihen hat«, sagte der Manager über die Rückraumspielerin, der alle guten Wünsche des Vereins auch für ihren neuen Lebensabschnitt ab dem Sommer gelten.

Auf dieses Leben nach dem Sport möchte die Linkshänderin dann ihren Fokus legen. Sie wolle mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringen, erklärte Weigel. »Ich bin besonders stolz darauf und dankbar dafür, dass ich so lange Teil der TusSies-Familie war und bin«, sagte sie und betonte die »vielen tollen Erfahrungen«, die sie durch den Handball gemacht habe.

Natürlich werde sie Vieles vermissen. Sprach's und zählte einige Beispiele auf:»Ich werde das Handballspielen an sich, den Kampf und die Emotionen bei den Spielen, die Mannschaft und den Zusammenhalt sehr vermissen. Nicht nur der Zusammenhalt im Team ist besonders, sondern auch der Zusammenhalt um das Team herum. Wir haben beispielsweise so viele tolle, engagierte Helfer, ohne die Vieles nicht möglich wäre, und unsere Fans sorgen immer für eine einmalige Stimmung in der Öschhölle.«

Weigel war in all den Jahren keine Spielerin für die besonders spektakulären Aktionen. Riskante Anspiele oder Würfe aus spitzen Winkeln sind nicht ihr Ding. Sie verfügt über einen harten, platzierten Wurf und agiert im Spielaufbau überlegt, mit Übersicht. Wie sie zuletzt beim Sieg im Krimi über Zwickau eindrucksvoll demonstrierte, als sie in der ersten Halbzeit am Kreis in der Bewegung einen Seitenwechsel antäuschte und den Ball ohne Blickkontakt nach hinten weitergab, so dass Marte Juuhl Svensson ohne Mühe in die Lücke der überraschten Zwickauer Abwehr stoßen und vollenden konnte. »Maren ist spielerisch gut und kann alles. Sie macht ihr Ding«, sagte Bundestrainer Markus Gaugisch über die erfahrene Akteurin.

Ihre größten Erfolge feierte sie im TuS-Dress. Auf den Gewinn der deutschen B-Jugend-Meisterschaft folgten Jahre später die Vizemeisterschaft in der Bundesliga und auch Rang zwei im Europapokal, als im Finale der ungarische Club Dunaujvaros zu stark war. Das waren die Highlights 2016, ein Jahr später kam Rang zwei im deutschen Pokal hinzu. Beim 23:24 im Endspiel gegen Buxtehude fehlte nur wenig zum Metzinger Triumph. Eine weitere Chance auf einen Titel hat die Stammspielerin mit den Pink Ladies bei der Pokal-Endrunde am 9./10. März in Stuttgart.

Auch im deutschen Nationalteam wurde Weigel zur festen Größe. Die Rückraumspielerin, die bislang in 62 Länderspielen 65 Tore erzielte, nahm an zwei Weltmeisterschaften teil, zuletzt im vergangenen Jahr in Skandinavien. Auch an drei Europameisterschaften vertrat sie die deutschen Farben. »So viele Jahre im Leistungssport gehen, glaube ich, an keinem, auf jeden Fall nicht an mir, spurlos vorüber. Es sind große Belastungen, die unsere Körper aushalten müssen und wir stellen Vieles in unserer Zeit als Leistungssportlerinnen hinten an. Durch die Doppelbelastung bin ich in meinem Studium langsamer als gewöhnlich vorangekommen«, nannte die Psychologie-Studentin die Gründe für ihren Abschied am Saisonende. Dann läuft auch ihr Vertrag bei der TuS aus.

Wie wichtig Weigel für die Metzinger Mannschaft ist, zeigt sich zudem daran, dass sie seit zwei Jahren - zusammen mit Julia Behnke - die Rolle der Mannschaftsführerin einnimmt. »Maren ist eine Institution in Metzingen«, sagt Coach Werner Bösch. Und diese »Institution« hat ein Motto, das sie schon mehrfach formulierte: »Einmal TusSies, immer TusSies.« Deutlicher kann man die besondere Verbindung zum Verein nicht zum Ausdruck bringen. (GEA)