ENINGEN. Satte fünf Jahre waren die Handballer des TSV Eningen von der Bildfläche verschwunden. Dann gab's quasi ein Schnupperjahr - und nun holten die Schützlinge von Trainer Daniel Schäfer und »Co« Jörg Edelmann die Meisterschaft. Mit 22:2 Punkten sicherten sich die Eninger den Titel in der Kreisliga B. Die einzige Niederlage fiel beim 18:31 gegen den Tabellenzweiten TSV Schönaich II (18:6 Zähler) allerdings deftig aus.
Bei den Eninger Ballwerfern ist an der Spitze alles in Fischer-Hand. Jonas Fischer fungiert als Abteilungsleiter, Moritz Fischer als Jugendleiter. Beide spielen zudem mit. »Ich habe immer gesagt, dass ich eines Tages mal wieder in Eningen spielen will«, erklärt Moritz Fischer. Der Keeper stand bereits als A-Jugendlicher bei den Eninger Aktiven zwischen den Pfosten, bevor er sich auf eine höherklassige Reise machte. Vier Jahre bei der TSG Reutlingen, eine Spielzeit bei der HSG Schönbuch und vier Runden bei der SG Ober-/Unterhausen - Moritz Fischer hat in dieser Zeit auch Verbandsliga-Luft geschnuppert.
»Ich habe immer gesagt, dass ich eines Tages mal wieder in Eningen spielen will«
Im Sommer 2022 kehrte Moritz Fischer zu seinem Heimatverein zurück. In der Saison 2022/23 aber mussten die Eninger nach ihrem Wiedereinstieg kräftig Lehrgeld bezahlen. 8:16 Punkte, siebter und letzter Platz, lautete die Ausbeute. Vor der Meister-Saison lockten die Eninger einige Ehemalige zum Turn- und Sportverein zurück. Emanuel Pavlovic kam vom TSV Betzingen, Hannes Hoss und Anton Schneider von der Württembergliga-A-Jugend der TSG Reutlingen.
»Vor allem Pavlovic war eine Mega-Verstärkung«, erklärt Moritz Fischer. Mit 52 Treffern belegte er in der Torschützenliste Platz fünf. In der Rangliste der Treffer aus dem Spiel heraus war Pavlovic sogar die Nummer zwei. Der Eninger Siegeszug wurde auch in der Gemeinde zur Kenntnis genommen. »Wir hatten öfter über 100 Zuschauer in der Arbachtalhalle«, so Fischer. Und blickt zurück: »Bevor ich zur TSG Reutlingen gewechselt bin, waren manchmal zehn Leute auf der Tribüne.«
»Der Abgang von Steffen Röhm ist ein schmerzlicher Verlust«
Und wie geht es weiter? In der 1. Bezirksklasse müssen die Eninger auf die Dienste von Steffen Röhm verzichten. Der Rückraum-Mitte-Mann hört aus gesundheitlichen Gründen auf. »Das ist ein schmerzlicher Verlust«, sagt Fischer. Zugänge gibt's bislang keine. »Wir gehen, wie bereits vor einem Jahr, in erster Linie auf ehemalige Eninger Spieler zu«, beschreibt Fischer die Vorgehensweise bei der Suche nach Verstärkungen. Dass sich der TSV Eningen im Aufwind befindet, wird auch im Jugendbereich deutlich. »Anfang 2022 haben wir bei Null angefangen, derzeit haben wir bei der E- und F-Jugend 50 bis 60 Kinder«, freut sich Fischer. (GEA)