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Plötzlich kam der Einbruch bei der TSG Reutlingen

Frauen der TSG Reutlingen verpassen in der Relegation den Aufstieg in die Regionalliga. 1:3- und 0:3-Niederlagen gegen die VSG Kleinsteinbach.

Maxi Hattingen-Proebster (zweite von rechts) und Lea Reinhardt (rechts) von der TSG strecken sich vergeblich. Die Reutlingerinn
Maxi Hattingen-Proebster (zweite von rechts) und Lea Reinhardt (rechts) von der TSG strecken sich vergeblich. Die Reutlingerinnen verpassen den Aufstieg. FOTO: BAUR
Maxi Hattingen-Proebster (zweite von rechts) und Lea Reinhardt (rechts) von der TSG strecken sich vergeblich. Die Reutlingerinnen verpassen den Aufstieg. FOTO: BAUR

REUTLINGEN. Fassungslos standen Trainer, Spielerinnen und Fans nach dem Schlusspfiff des ersten Relegationsspiels der Frauen am Samstagabend in der Rennwiesenhalle auf dem Feld und diskutierten heftig. Soeben hatte der Volleyball-Oberligist TSG Reutlingen die große Chance verpasst, gegen die VSG Kleinsteinbach ein perfektes Ergebnis für das Rückspiel abzuliefern und musste erstmals in dieser Saison zu Hause eine Niederlage (1:3) einstecken. Das Wunder von Kleinsteinbach am folgenden Tag – ein 3:0 wäre nötig gewesen, um den Aufstieg in die Regionalliga doch noch zu realisieren – blieb dann aus. Die Reutlingerinnen verloren das Rückspiel mit 0:3.

Dabei hatte im Hinspiel alles so gut angefangen. Nach einem holprigen Start (0:5) fanden die TSG-Angreiferinnen, allen voran Katharina Riegert und Vanessa Gieske, immer besser ins Spiel und drehten bei 16:15 erstmals das Spiel in ihre Richtung. Schon hier zeigte sich, dass beide Teams lange Ballwechsel überstehen mussten, um zu einem Punkt zu kommen, da beide Abwehrreihen überragend standen. Beim Stande von 22:22 unterliefen den Gästen drei leichte Fehler, sodass Durchgang eins an die TSG fiel. Im zweiten Satz drehten die Reutlingerinnen mächtig auf und erarbeiteten sich eine komfortable 19:11-Führung. Doch irgendwie geriet nun das bis dahin so sichere Aufbauspiel ins Stocken. »Wir haben zwar weiter den Druck aufrecht gehalten, doch leider auch etwas stereotyp gespielt, sodass sich Kleinsteinbachs Abwehr immer besser auf unsere Angriffe einstellen konnte«, lautete die Analyse von Trainer Jan Grauel. Dann seien zwei strittige Schirientscheidungen dazu gekommen, die sein Team beim Stande von 24:21 zusätzlich verunsichert hätten, »und schon war der Satz plötzlich weg. Ich muss meiner Mannschaft bis zum 13:6 im dritten Satz echt ein Kompliment machen, dass sie diesen Verlust so cool weggesteckt hat, doch was danach passiert ist, kann ich selbst noch nicht begreifen«, gab Trainer Jan Grauel kurz nach Spielende eine erste Analyse ab.

Heimnimbus gebrochen

Tatsächlich hatte die TSG einen 1:12- Lauf, der die Vorentscheidung im Spiel brachte. Angetrieben von ihrer besten Spielerin an diesem Abend, Libera Laura Kimmich, die keinen Ball mehr auf den Boden fallen ließ, sicherten sich die Gäste Satz drei (25:20) und fast widerstandslos auch Satz vier (25:11). Auch die TSG-Bank schaffte es diesmal nicht, zusätzliche Impulse zu geben und der Heimnimbus war dahin. Kampflos wollte man sich jedoch nicht in das Schicksal ergeben, denn ein 3:0 am Sonntag hätte das Ruder noch herumgerissen.

Doch wieder schaffte es die TSG nicht, Kleinsteinbach ins Wanken zu bringen. Der erste Satz war an Dramatik nicht zu überbieten. Wieder agierten beide Abwehrreihen fast fehlerfrei, ehe die VSG sich am Ende zwei Satzbälle erkämpfte (24:22). Doch die TSG hielt dagegen, schnupperte selbst beim 28:27 am Satzgewinn, belohnte sich jedoch nicht (28:30). Danach war klar, dass nur noch drei deutliche Satzgewinne helfen würden, aber die Gastgeberinnen hatten nun das Heft fest in der Hand und nach dem 25:18 im zweiten Satz brach in der Halle der Jubel über den Aufstieg aus. Immerhin ließ sich die TSG nicht hängen und hielt auch im dritten Durchgang das Spiel lange offen ohne noch in die Nähe eines Satzgewinns zu kommen (19:25). (GEA)