REUTLINGEN. Ein absolutes Spitzenspiel sahen die zahlreichen Fans in der Volleyball-Oberliga der Frauen zwischen der TSG Reutlingen und Tabellenführer TSG Backnang. Obwohl sie zwischendurch immer wieder am Rande der Niederlage wandelten, zeigten die Schützlinge von Trainer Jan Grauel eine bemerkenswerte Moral und rangen die Backnangerinnen letztlich verdient mit 3:2 nieder.
Verwundert rieben sich die Zuschauer die Augen, als schon nach wenigen Ballwechseln nicht mehr festzustellen war, wer an diesem Abend der Favorit und wer der Außenseiter war. Die TSG brannte in Satz eins ein wahres Feuerwerk ab, nutzte die Schwachstellen im Block der Gäste und entschärfte selbst schwierigste Angriffe mit einer hervorragenden Abwehr. Die Folge war ein 25:11-Satzgewinn. Doch Backnang war nicht gewillt, kampflos unterzugehen und zeigte nun, warum man erst ein Saisonspiel verloren hatte. Der Block der Gäste stand nun wie eine Wand und auch in der Annahme konnte man die Aufschläge der TSG besser kontrollieren. Zwar konnten Zöllner & Co. dranbleiben, am Ende aber gelang Backnang mit 25:20 der Ausgleich.
Was dann folgte, war eine Machtdemonstration des Spitzenreiters. Kaum ein Angriff der TSG fand mehr ein Durchkommen und Zuspielerin Birgit Margenfeld wusste kaum, wen sie denn noch einsetzen sollte. Mit 10:25 wurde die TSG regelrecht demontiert. Sollte es das gewesen sein? Mitnichten. Trainer Jan Grauel brachte mit Eva Woköck und Linda Paul frischen Wind und urplötzlich kämpfte sich die TSG – angetrieben von einer bärenstarken Libera Sara Zöllner – Punkt für Punkt wieder ins Spiel zurück. Nach einem 25:17 ging es in den Tie-Break. Hier startete die TSG furios und führte schnell 6:2. Danach gelang den Gästen ein 5:0-Lauf und das Spiel war wieder offen. Als Backnang mit einem Schnellangriff das 12:9 erzielte, schien die Niederlage besiegelt, doch die TSG gab nicht auf. Katharina Riegert und Maxi Hattingen-Proebster sorgten mit einem Block für die Führung zum 13:12 und ein Aufschlag-Ass von Hattingen-Proebster führte zum 15:13-Endstand. Backnangs Spielerinnen sanken enttäuscht zu Boden, während sich die TSG von ihrem Anhang feiern ließ.
In der Bezirksliga setzte sich der PSV Reutlingen im Derby beim TSV Eningen III 3:0 durch und bleibt einziger Verfolger des Spitzenreiters TB Neuffen. (GEA)