PFULLINGEN. Matthias Reiff strahlte über beide Backen. »So kann man aufhören«, sagte der Kreisläufer, der beim 28:26-Sieg des Handball-Drittligisten VfL Pfullingen gegen die SG Leutershausen sein Debüt in der 3. Liga gab. Reiff, der normalerweise in der dritten Mannschaft des VfL in der Bezirksklasse zum Ball greift, ist realistisch genug, nicht auf weitere Einsätze in der dritthöchsten Spielklasse zu spekulieren. »Ich war total überrascht, als mich Trainer Florian Möck angerufen hat.«
Weil alle drei Kreisläufer der ersten Mannschaft und zudem Hannes Werner von der Zweiten nicht zur Verfügung standen, musste Reiff ran. In der Szene ist der 34-Jährige allerdings kein unbeschriebenes Blatt. »Für die SG Ober-/Unterhausen habe ich drei Jahre in der Württembergliga gespielt«, blickt er zurück. Der in Reutlingen wohnende Reiff begann beim TV Unterhausen mit dem Handballspielen und wechselte in der C-Jugend zum VfL Pfullingen. Beim VfL spielte er lange in der Zweiten und mittlerweile in der dritten Mannschaft, für die er in dieser Saison in acht Begegnungen 19 Tore erzielte.
Matthias Reiff trifft bei seinem Debüt
Und wie erlebte Reiff, der sogar in der Startformation stand, die Partie gegen Leutershausen? »Ich hatte einen Wurf, den ich reinmachte«, erzählt er voller Stolz. Vor seinem Treffer leistete sich Reiff einen technischen Fehler (»das war der Aufregung geschuldet«). Mit Rechtsaußen Julian Bortot kam beim VfL zudem ein Akteur aus dem Verbandsliga-Team zum Einsatz, der vergangene Saison noch in der Bezirksliga für den TV Großengstingen spielte.
»Tauziehen um Nils Röller«, titelte der GEA am Freitag. »Das Passrecht liegt bei uns, das wurde im Sommer getauscht«, berichtete Pfullingens Sportlicher Leiter Simon Tölke. Weil aber der Bundesligist Frisch Auf Göppingen dringenden Bedarf anmeldete, gab der VfL Röller frei. »Für Nils ist das ja auch ein großes Erlebnis, vor 4.500 Zuschauern gegen die SG Flensburg-Handewitt aufzulaufen«, so Tölke. (kre)