PFULLINGEN. Sollen wir? Sollen wir nicht? In den vergangenen Wochen beschäftigten sich die Verantwortlichen des Handball-Drittligisten VfL Pfullingen intensiv mit der Frage, ob eine Teilnahme an der Pokalrunde Sinn macht. Nun sind die Würfel gefallen: Die Echazstädter verzichten auf ihr mögliches Startrecht an dieser Zusatzrunde und bestreiten am heutigen Samstag (20 Uhr) beim TV Willstätt ihr letztes Pflichtspiel in dieser Runde. »Es gibt zu viele Unwägbarkeiten. Unter diesen Voraussetzungen habe ich Verständnis für die Entscheidung des Vereins«, sagte Trainer Daniel Brack, der vor seinem Wechsel zum HC Oppenweiler/Backnang in Willstätt zum letzten Mal die Kommandos geben wird.
Nach einem engen Austausch mit der Mannschaft hat Pfullingen seine Meldung für die Pokalrunde zurückgezogen. Nur die Dritt- und Viertplatzierten der fünf Drittliga-Staffeln haben ein Startrecht für die Pokalrunde. Der VfL ist Dritter, punktgleich mit dem Vierten SV Kornwestheim und dem Fünften SG Leutershausen. Falls der VfL, der am letzten Spieltag von diesem Trio die schwerste Aufgabe zu lösen hat, in Willstätt verlieren und nur als Fünfter über die Ziellinie kommen würde, wäre die Pokal-Geschichte ebenfalls abgehakt gewesen.
Die Gründe für den Start-Verzicht der Pfullinger sind vielfältig. Zum einen stehen hinter der Fortführung der Saison in der Pokalrunde (die Frist zum Rückzug aus dem Wettbewerb endete am gestrigen Freitag) zu viele Fragzeichen. Die Anzahl der teilnehmenden Vereine, deren geographische Lage in Deutschland, der Modus, sowie die Anzahl an Heim- und Auswärtsspielen sind noch offen. Wenn am Ende nur wenige Mannschaften an der Pokalrunde teilnehmen würden, wäre sogar eine weite Auswärtsfahrt nach Stralsund denkbar. Zudem ist die Teilnahme am DHB-Pokal – im Gegensatz zum Fußball – nicht allzu reizvoll.
Dazu kommt der Umbau der Kurt-App- Halle ab Montag (vergleiche Seite 17). Im Zuge der Umbaumaßnahmen wird ein Großteil der Tribünen gesperrt und es steht nur ein kleiner Teil an Zuschauerplätzen zur Verfügung. Die sanitären Anlagen im Eingangsbereich werden ebenfalls gesperrt und umgebaut. Es müsste eine Notlösung gefunden werden. Gleiches gilt für die Bewirtung der Zuschauer, die in den Außenbereich ohne überdachte Flächen verlagert werden müsste. »Ein weiterer Spielbetrieb in unserer Kurt-App-Halle wäre mit viel Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden, die wir aktuell noch nicht abschätzen können.« Zudem könne den Zuschauern nicht der übliche Eventcharakter geboten werden. »Es war die vergangenen Jahre immer unsere Vorgabe, nur das Geld auszugeben, was wir auch zur Verfügung haben«, erklärt Armin Geffke, Abteilungsleiter und Geschäftsführer der Pfullinger Handballer.
Wegen der zum Zeitpunkt der Planung unklaren Corona-Lage wurde in dieser Drittliga-Saison in fünf Staffeln mit zumeist 14 Teams gespielt. Die beiden Ersten ziehen in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga ein, die Dritten und Vierten können sich in der Pokalrunde für den DHB-Pokal qualifizieren. Für die Teams auf den Plätzen fünf bis zehn ist die Runde beendet. Nun auch für den VfL. (GEA)