LEUTERSHAUSEN. Sein Team hatte soeben mit 26:29 (13:19) bei der SG Leutershausen verloren, dennoch war Florian Möck völlig euphorisiert: »Solche Fans gehören nicht in die 3. Liga, auch nicht in die 2. Liga, sondern in die Bundesliga«, schwärmte der Trainer des Handball-Drittligisten VfL Pfullingen. 850 Zuschauer waren in der Leutershausener Heinrich-Beck-Halle anwesend - den Ton gaben dabei die zahlreich mitgereisten Fans der Echazstädter an.
»Christian Jabot hat mir immer den Rücken freigehalten«
Möck gab zum letzten Mal die Trainer-Kommandos beim VfL. Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte er dem Verein mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Nach der Partie in Leutershausen zollte der 32-Jährige seinem »Co« ein dickes Kompliment: »Christian Jabot hat mir immer den Rücken freigehalten. Ohne ihn hätte ich die Saison nicht durchgehalten.«
Apropos durchhalten: Nachdem die Pfullinger in der Hinserie von unglaublichem Verletzungspech gebeutelt wurden, legten sie eine imposante Serie hin. In 15 Begegnungen wurden zwischenzeitlich 28:2 Punkte eingefahren, ehe nun die letzten beiden Saisonspiele in die Binsen gingen. Dennoch hat der VfL sein vor der Runde formuliertes Ziel (»Wir wollen unter die ersten Fünf«) erreicht. Die Mannen um Kapitän Lukas List gingen als Fünfter über die Ziellinie.
»In der ersten Halbzeit kassierten wir viel zu viele Gegentore«
In der Partie bei der in der Rückrunde ebenfalls mächtig auftrumpfenden und auf Platz zwei landenden SG Leutershausen musste der VfL »ohne Vier« antreten: Neben den schon längere Zeit fehlenden Lasse Schiemann (Schulterverletzung), Julius Schmidt (Knieverletzung) und Tobias Haag (Kreuzbandriss) stand auch Nils Röller nicht zur Verfügung. Bei dem Kreisläufer ist im letzten Heimspiel gegen den SV Kornwestheim das Außenband im Sprunggelenk gerissen.
Interessant: Sowohl Leutershausen als auch Pfullingen haben auf eine im Bereich des Möglichen liegende Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga verzichtet. Beim ehemaligen deutschen Meister SG Leutershausen wurde mit dem Spiel gegen Pfullingen sogar eine traditionsreiche Geschichte beendet. Nächste Saison geht eine S3L an den Start - ein Zusammenschluss der Handballvereine aus Leutershausen, Großsachsen, Lützelsachsen und Hohensachsen.
»Wir haben eine überragende Rückrunde gespielt«
Pfullingen lag in Leutershausen nie in Führung. »In der ersten Halbzeit kassierten wir 19 Gegentore, viel zu viel«, war Möck mit der Hintermannschaft in den ersten 30 Minuten nicht zufrieden. »Und im Angriff hatten wir eine Wurfquote von nur 40 Prozent«, war der Coach auch mit diesem Wert nicht einverstanden. Beim 10:18 (27. Minute) lag der VfL mit acht Toren im Rückstand, kämpfte sich aber nach der Pause beim 19:22 (41.) und 24:27 (56.) bravourös auf drei Tore heran, vergab dann aber in diesen Phasen sehr gute Möglichkeiten. Bei einem starken Kontrahenten SG Leutershausen musste sich Pfullingen letztlich verdient geschlagen geben. »Wir haben dennoch eine überragende Rückrunde gespielt«, stellte Möck fest. (GEA)