PFULLINGEN . Florian Möck ist ein Mann, der durchaus auf den Putz schlagen und große Töne spucken kann. Wenn sich der 32-Jährige aber als Trainer des Handball-Drittligisten VfL Pfullingen äußert, stimmt er zumeist leise Töne an. Neun Mal in Folge haben die Mannen um Kapitän Lukas List zuletzt gewonnen, einen Vereinsrekord in der dritthöchsten Spielklasse aufgestellt. Die Brust könnte nicht breiter, das Selbstvertrauen nicht größer sein. Und was sagt Möck nun vor dem Heimspiel der auf Platz vier nach vorne gestoßenen Pfullinger am Samstag (20 Uhr) gegen den Tabellensechsten Wölfe Würzburg? »Würzburg ist ganz klar in der Favoritenrolle.«
Der unter Profi-Bedingungen arbeitende Ex-Zweitligist musste sich zuletzt zwar dem Aufstiegsaspiranten HSG Konstanz mit 30:36 geschlagen geben, hat aber davor vier Mal in Serie in beeindruckender Manier gewonnen. »Würzburg ist individuell stark besetzt und harmoniert mittlerweile sehr gut. Zu Beginn der Runde hatten sie nach einem großen personellen Umbruch noch etwas Schwierigkeiten«, erklärt Möck. Mit Tim Bauder haben die Unterfranken einen starken Linksaußen und mit Moritz Ebert einen der besten Torhüter der Liga in ihren Reihen.
Die Pfullinger müssen sich derzeit aber vor keinem Team verstecken. Der VfL hatte am vergangenen Wochenende spielfrei, absolvierte jedoch sein normales Trainingspensum. Nach dem Würzburg-Spiel gibt der Coach seinen Schützlingen eine Woche frei. Osterpause. Danach geht es in den Schlussspurt, beginnend mit der Partie am 6. April beim Tabellenzweiten HC Oppenweiler/Backnang. »Jetzt kommen viele interessante Gegner«, weiß Möck, dass in der Saison-Endphase zahlreiche Spiele gegen Hochkaräter auf dem Programmzettel stehen.
Gegen Würzburg muss Möck auf die Dienste von Mathis Roth verzichten. Der Linksaußen hat eine Weisheitszahn-Operation hinter sich. »Möglicherweise rückt ein Spieler aus der zweiten Mannschaft hoch«, sagt der Coach. Die in der Verbandsliga angesiedelte Zweite spielt ab 17.30 Uhr ebenfalls in der Kurt-App-Halle gegen die HSG Böblingen/Sindelfingen.
Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Nils Röller (Magen-Darm-Infekt). »Das wäre eine Riesen-Schwächung«, betont Möck. Der 22-Jährige befindet sich in einer starken Form. Im Abwehr-Innenblick ist Röller eine feste Größe und als Kreisläufer steht er mit 68 Toren zu Buche. Damit ist er in der vereinsinternen Trefferliste die Nummer drei hinter Linksaußen Christopher Rix (106/61) und Rückraumspieler Niklas Roth (70).
Apropos Röller: Der frühere Junioren-Nationalspieler, der mit der deutschen U19 im Jahr 2019 WM-Silber holte, hat einen Zweijahres-Vertrag beim Zweitligisten HSC 2000 Coburg unterschrieben. Er bildet dort künftig das Kreisläufer-Trio mit Bartlomiej Bis und Jan Schäffer. »Ich freue mich, ab der nächsten Saison beim HSC Coburg in einem professionellen Umfeld mit großen Ambitionen zu spielen«, erklärte Röller, der seit zwei Jahren beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen unter Vertrag steht und seither mit einem Zweitspielrecht für den VfL Pfullingen ausgestattet ist. (GEA)