PFULLINGEN. »Plauen spielt für einen Aufsteiger eine gute Rolle in der Liga«, stellt Fabian Gerstlauer fest. »Das wird eine Herausforderung für uns«, fügt der Trainer des Handball-Drittligisten VfL Pfullingen hinzu. Für die Echazstädter ist die Partie am Samstag (19 Uhr) beim SV 04 Plauen-Oberlosa in mehrfacher Hinsicht eine besondere Partie.
Da ist zum einen die für Drittliga-Verhältnisse lange Anfahrt. 409 Kilometer muss der Pfullinger Tross zurücklegen, ehe er die 65.000-Einwohner-Stadt Plauen in Sachsen erreicht hat. »Wir fahren um 10 Uhr los, machen eine Pause mit Mittagessen und Spaziergang«, beschreibt Gerstlauer den Plan. Direkt nach dem Spiel geht's mit dem Bus zurück nach Pfullingen. Etwa fünf Stunden Fahrt müssen eingeplant werden.
Erstes Duell gegen das Team aus Sachsen
Ebenfalls neu für den VfL: Gegen Plauen-Oberlosa haben die Pfullinger in ihrer Vereinsgeschichte noch nie gespielt. Plauen hat in der Saison 2021/22 schon einmal Drittliga-Luft geschnuppert, damals allerdings nicht in der Pfullinger Staffel. Nach dem Abstieg in die Mitteldeutsche Oberliga sprang in der Spielzeit 2022/23 Platz zwei heraus und in der zurückliegenden Runde fertigten die Vogtländer ihr Meisterstück.
4:6 Punkte stehen für Plauen zu Buche, zuletzt setzte es gegen den TSV Neuhausen/Filder und den HC Erlangen II jeweils denkbar knappe Niederlagen mit einem Tor Unterschied. Das Team von Trainer Ladislav Brykner wurde vor der Saison allem Anschein nach sinnvoll verstärkt. Als Torhüter kam Max Mohs, der zuletzt für den HC Elbflorenz Dresden 31 Zweitligaspiele absolvierte. Der 25-Jährige wurde in den ersten Spielen schon einige Mal mit Lob für seine Klasseleistungen überschüttet. Der vom HC Oppenweiler/Backnang gekommene Lukasz Orlich ist mit 31 Feldtoren die Nummer sieben in der Drittliga-Torschützenliste. Matevz Kunst kam aus der 2. österreichischen Liga und steht mit 22 Feldtoren zu Buche. Kunst wurde 2018 mit Slowenien U20-Europameister. Der polnische Spielmacher Aleksander Olkowski streifte sich einst das Trikot des polnischen Spitzenclubs Wisla Plock über. Im Klartext: Individuell ist der Aufsteiger gut besetzt.
Selbstvertrauen getankt
Doch Bangemachen gilt für den VfL Pfullingen nicht, kam er doch nach dem großen Umbruch gut aus den Startlöchern. »Wenn mir jemand vor der Runde gesagt hätte, dass wir nach vier Begegnungen 6:2 Punkte haben, hätte ich das sofort unterschrieben«, sagt Gerstlauer. »Das gibt Selbstvertrauen, wir sind trotzdem noch in der Entwicklung und müssen uns in einigen Dingen verbessern.« Was meint er damit konkret? Im Angriff benötige sein Team »eine noch bessere Spielsteuerung«, in einigen Abläufen müsse sich die Absprache verbessern, im Gegenstoß gebe es noch Luft nach oben, zudem wolle er mit seiner Mannschaft »dem Gegner noch mehr unseren Stempel aufdrücken«.
Zu Beginn der Woche wurden auch die VfL-Handballer von der Erkältungswelle erwischt. »Ich hoffe aber, dass bis Samstag alle einsatzbereit sind«, so Gerstlauer. Weiterhin auf der Ausfall-Liste steht Torhüter Valentin Bantle (Muskelzerrung). Für ihn rückt in Plauen der A-Jugendliche Daniele Tafilaj ins Aufgebot. Bei seinem Debüt darf er gleich an einem Tagesausflug teilnehmen. (GEA)