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Der VfL Pfullingen besiegt die Rhein-Neckar Löwen

Handball-Drittligist VfL Pfullingen setzt sich gegen die Rhein-Neckar Löwen II mit 22:19 (12:10) durch. Die Trümpfe der Sieger-Mannschaft.

Julius Schmidt (mit Ball) vom VfL Pfullingen erzielt drei Tore.
Julius Schmidt (mit Ball) vom VfL Pfullingen erzielt drei Tore. Foto: Meyer
Julius Schmidt (mit Ball) vom VfL Pfullingen erzielt drei Tore.
Foto: Meyer

PFULLINGEN. »Zwei Punkte sind zwei Punkte«, atmete VfL-Trainer Florian Möck tief durch. Die Pfullinger Drittliga-Handballer bezwangen die Rhein-Neckar Löwen II nach einer intensiven Partie, in denen beide Abwehrreihen überragten, mit 22:19 (12:10). Ältere Zuschauer wurden an Begegnungen in den 1980er-Jahren erinnert, als viele Vergleiche mit einer Torzahl im unteren 40er-Bereich endeten. »Wir haben eine geile Abwehr gespielt. Unser Ziel war, das Tempo der Löwen zu unterbinden - und das ist uns sehr gut gelungen«, lautete das Fazit des Abwehrrecken und Kreisläufers Nils Röller.

109 Sekunden vor Schluss bekam Pfullingen beim Stand von 21:19 einen Freiwurf zugesprochen. Weil die Schiedsrichter schon längst Zeitspiel angezeigt hatten, musste ein schneller Abschluss her. Drei Akteure der Hausherren bildeten in halblinker Position eine Mauer. Die Abwehr der Löwen konzentrierte sich auf den VfL-Scharfschützen Niklas Roth - und wurde überrascht. Jannik Hausmann wurde in zentraler Position in Szene gesetzt, und der jagte den Ball aus neun Metern in den Winkel. Der Linkshänder sorgte mit seinem 21. Saisontor beim Großteil der 850 Zuschauer in der Kurt-App-Halle für großen Jubel. Nachdem im nächsten Angriffszug Leon Keller mit seinem Rückraumwurf das Pfullinger Gehäuse verfehlte, war die Entscheidung gefallen. Der VfL durfte im vierten Heimspiel seinen zweiten Sieg feiern, nach dem famosen 32:31 gegen den HC Oppenweiler/Backnang seinen zweiten in Folge.

Schiemann und Zeiler angeschlagen

Im Vergleich zum Oppenweiler-Spiel entwickelte sich gegen die zweite Garde des Bundesligisten ein Kampfspiel. Handballerische Leckerbissen wurden kaum serviert. »Bei uns war alles zu lethargisch. Wir hatten zu wenig Tempo in unseren Aktionen«, legte Möck den Finger in die Wunde. Und hatte im nächsten Atemzug eine Erklärung parat: »Lasse Schiemann war in dieser Woche krank und Felix Zeiler plagen Oberschenkelprobleme. Das hat man in den Aktionen gemerkt.«

Beide Mannschaften arbeiteten in der Abwehr sehr gut, beiden Mannschaften unterliefen im Angriff zahlreiche Fehler. »Unser Abwehr-Innenblock mit Röller und Jason Ilitsch hat sehr gut funktioniert«, stellte Möck fest. Ärgerlich aus Pfullinger Sicht: Im ersten Durchgang landeten fast alle Abpraller beim Gegner. Es fehlte eine Brise Gier, die notwendige Aufmerksamkeit.

Schlipphak mit 13 Paraden

Die Pfullinger lagen während der gesamten Spielzeit nur zwei Mal im Rückstand - beim 1:2 (6. Minute) und beim 3:4 (12.). Nach dem 10:10 (28.) hatte der VfL seine stärkste Phase und setzte sich bis zur 37. Minute auf 15:10 ab. Die Echazstädter blieben neun Minuten ohne Gegentor, doch die Löwen gaben sich nicht geschlagen. Das Team mit den vier Youngstern Laurin Karrenbauer (16 Jahre), Lennart Karrenbauer, Philipp Kunde und Valentin Clarius (alle 18) stellte bis zur 46. Minute den 16:16-Gleichstand her. In dieser Phase glänzte Löwen-Keeper Niklas Gierse mit einigen Paraden. Das Torhüter-Duell ging dennoch an den VfL Pfullingen: Daniel Schlipphak entschärfte im ersten Durchgang neun und nach der Pause vier schwere Würfe.

In der Schlussphase warfen die Pfullinger ihre Erfahrung und Kampfkraft in die Waagschale. Mit zwei Toren in Folge sorgte Zeiler für das 21:18 (54.). Keller verkürzte, ehe Pfullingen 109 Sekunden vor Feierabend einen Freiwurf ausführen durfte - und Hausmann mit einem Knaller aus der zweiten Reihe für die Entscheidung sorgte. (GEA)