STUTTGART. Der deutsche Fußball, davon ist VfB-Chef Alexander Wehrle überzeugt, ist für ein Outing in der Bundesliga bereit. Dass dennoch queere Spieler ihre sexuelle Veranlagung für sich behalten, kann er allerdings verstehen. »Ich vermute, sie wollen sich während der aktiven Karriere nicht auf diesen Aspekt ihrer Persönlichkeit reduzieren lassen«, sagt der 48-jährige Sportfunktionär, der sich selbst vor Jahren geoutet hat.
Ein öffentliches Zeichen für Akzeptanz und gleiche Rechte will Wehrle nun mit dem VfB setzen: Erstmals hat sich der Verein mit einem eigenen Truck für die CSD-Politparade am 29. Juli in Stuttgart angemeldet, worüber sich CSD-Sprecher Detlef Raasch sehr freut. Bisher war schon der VfB-Fanclub Stuttgarter Junxx dabei, mit dem die Offiziellen nun einen Wagen gemeinsam mieten wollen, um in den VfB-Farben durch die Stadt zu rollen. Tobias Kaufmann, der Direktor der VfB-Kommunikation, teilt mit, dass der Verein in Kürze die Fans öffentlich dazu aufrufen werde, am CSD teilzunehmen.
Am CSD-Tag müssen die VfB-Profis zu einem Testspiel
Auch aktive VfB-Spieler unterstützen laut Kaufmann das klare Bekenntnis für die Vielfalt in Stuttgart. Am Tag der Parade ist allerdings ein Testspiel der Profis, weshalb sie nicht beim CSD dabei sein könnten. Aber Spielerinnen der Frauenmannschaft werden erwartet. Der VfB-Chef ist auch dabei.
Am Freitag startet der CSD mit dem Empfang im Rathaus. Das Motto lautet »Nicht mit uns!«. Damit will man sich gegen die Hasskriminalität, die queere Menschen trifft, stellen. Bei der Politparade am 29. Juli gibt es erstmals eine neue Strecke. Los geht's diesmal auf der Rotebühlstraße. (StZ)