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Vier Fragen vor dem Duell des VfB Stuttgart gegen Angstgegner RB Leipzig

Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart gastiert als Spitzenreiter am Freitagabend bei DFB-Pokalsieger RB Leipzig. Der GEA gibt Antworten auf vier spannende Fragen rund um das Team von VfB-Coach Sebastian Hoeneß.

Stuttgarts Silas Katompa Mvumpa (links) jubelt nach seinem Tor zum 3:0 mit Stuttgarts Atakan Karazor (Mitte), Stuttgarts Enzo Mi
Stuttgarts Silas Katompa Mvumpa (links) jubelt nach seinem Tor zum 3:0 mit Stuttgarts Atakan Karazor (Mitte), Stuttgarts Enzo Millot und Stuttgarts Chris Führich. Foto: Tom Weller/dpa
Stuttgarts Silas Katompa Mvumpa (links) jubelt nach seinem Tor zum 3:0 mit Stuttgarts Atakan Karazor (Mitte), Stuttgarts Enzo Millot und Stuttgarts Chris Führich.
Foto: Tom Weller/dpa

STUTTGART. Das gibt es auch nicht alle Tage. Der VfB Stuttgart reist als Spitzenreiter zum amtierenden DFB-Pokalsieger aus Leipzig, wo am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) der 2. Spieltag in der Fußball-Bundesliga eröffnet wird. Mit anderen Worten: Die Elf von VfB-Coach Sebastian Hoeneß trifft auf ihren größten Angstgegner der jüngeren Vergangenheit. Denn bislang gab’s für den VfB gegen den Brauseclub nichts zu holen. Die Stuttgarter warten nach zehn Duellen immer noch auf ihren ersten Sieg. Die bisherige Ausbeute: Acht Niederlagen, zwei Remis und ein miserables Torverhältnis von 3:18. Zudem lag der VfB noch nicht einmal in Führung. Die wichtigsten Fragen vor dem Gastspiel im Überblick.

Wie versucht Trainer Hoeneß trotz der Schreckensbilanz Optimismus bei der Mannschaft zu verbreiten? »Das mit den Statistiken ist immer so eine Sache«, führte der 41-Jährige völlig zurecht an. RB Leipzig sei eine absolute Top-Mannschaft, die im Sommer zwar einiges an Substanz verloren habe, allerdings schnell dazu in der Lage war, wieder einige »sehr interessante Spieler« nachzuholen. Möglicherweise schadet es nicht, dass die Leipziger zum Auftakt gegen Bayer Leverkusen mit 2:3 das Nachsehen hatten. Bei den Sachsen ist damit direkt zum Saisonbeginn Druck auf dem Kessel. Eine solch junge Mannschaft wie sie RB hat, muss damit erst einmal fertig werden. So oder so, das betont Hoeneß, wisse man, »dass ein richtiges Brett auf uns zukommt«. Mit einem Augenzwinkern schickt der gebürtige Münchner eine Kampfansage in Richtung Leipzig: »Ich will alles dafür tun, dass Trainer Marco Rose am Ende auf einen kleinen Fehlstart mit RB zurückblicken muss.«

Blickt der VfB auf eine gute Woche zurück?
Sportlich sowieso, insbesondere allerdings auch abseits des Platzes. Denn nach vielen Wochen der Negativmeldungen auf dem Transfermarkt und des personellen Aderlasses, gab es für die Stuttgarter endlich wieder eine freudige Nachricht. Innenverteidiger Hiroki Ito hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2027 verlängert. Ein starkes Zeichen. »Ich habe mich riesig darüber gefreut. Er ist ein ganz zentraler Spieler in meinen Planungen und ein außergewöhnlich talentierter Verteidiger«, betonte Hoeneß.

»Wenn die Entwicklung bei ihm so weitergeht ist er sicher mittelfristig in der Lage dazu, für einen europäischen Topclub zu spielen - VfB-Coach Sebastian Hoeneß über Verteidiger Hiroki Ito«

Die Reise des Japaners ist ein modernes Fußball-Märchen. »Sein Werdegang ist wirklich sehr interessant«, findet auch sein Coach. Schließlich kam der 24-Jährige im Sommer 2021 aus der zweiten japanischen Liga nach Stuttgart und war eigentlich zunächst für die U 23 in der Regionalliga Südwest vorgesehen. Die Zweitvertretung kennt Ito bis zum heutigen Zeitpunkt allerdings nur vom Hörensagen. Der Japaner ist längst absoluter Leistungsträger bei den Profis. Zwar spielt der Japaner weniger spektakulär als Kapitän Waldemar Anton oder Ex-Teamkollege Konstantinos Mavropanos. Doch über die vergangenen beiden Spielzeiten war Ito der Konstanteste aus dem genannten Verteidiger-Trio. »Wenn die Entwicklung bei ihm so weitergeht, ist er sicher mittelfristig in der Lage dazu, für einen europäischen Topclub zu spielen«, lautete Hoeneß’ abschließender Kommentar zur Personalie Hiroki Ito.

Wer ist dieser Leonidas Stergiou?
Der 22-jährige Schweizer kam erst vor wenigen Tagen vom 1. FC St. Gallen aus der Schweizer Super League zum VfB. Der mit 1,81 Meter verhältnismäßig klein gewachsene Innenverteidiger wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen. Stergiou hat trotz seines jungen Alters bereits 153 Erstligaspiele auf dem Buckel. Er ist Kapitän der Schweizer U 21 und gab vor einem Jahr zudem in der Nations League gegen Portugal sein Debüt für die A-Nationalmannschaft. »Er besitzt eine enorme Schnelligkeit«, sprach VfB-Trainer Sebastian Hoeneß über eine der größten Stärken Stergious, der heute Abend direkt im Kader stehen wird. Hoeneß glaubt: »Wenn er helfen muss, würde Leonidas uns auch jetzt schon helfen können. Trotzdem müssen wir ihn jetzt erstmal von der Schweizer Liga in der Bundesliga ankommen lassen.«

»Das Ziel muss sein, seine Qualitäten in Scorerpunkte ummünzen. Darüber haben wir auch gesprochen. - Hoeneß über Flügelspieler Chris Führich«

Ist der Knoten bei Chris Führich endlich geplatzt?
Man würde es dem hochtalentierten und technisch äußerst beschlagenen 25 Jahre alten Flügelspieler wünschen. Fakt ist: Schon in der Endphase der vergangenen Saison fiel Führich mit guten und deutlich konstanteren Leistungen auf. Und bestätigte diesen Trend nun mit einer starken Darbietung und zwei Torvorlagen beim 5:0 gegen Bochum. »Wir schaffen es als Mannschaft gerade, ihn immer wieder in Situationen zu bringen, in denen er gut aussieht«, sagte Hoeneß und ergänzte: »Chris hat eine enorme Qualität im Eins gegen Eins. Das Ziel muss sein, seine Qualitäten in Scorerpunkte ummünzen. Darüber haben wir auch gesprochen. Mit seiner Qualität sind auch mal 15 Scorerpunkte möglich.« (GEA)