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VfB Stuttgarts Omar Marmoush kämpft mit Ägypten um den Titel im Africa-Cup

Omar Marmoush steht mit Ägypten im Finale des Afrika-Cups. Zusammen mit Liverpool-Superstar Mohamed Salah trifft er auf Sadio Mané und seine Senegalesen

Auf und davon: Omar Marmoush ist mit Ägypten durch einen Sieg gegen Kamerun (rechts Jean-Charles Castelletto) ins Endspiel des A
Auf und davon: Omar Marmoush ist mit Ägypten durch einen Sieg gegen Kamerun (rechts Jean-Charles Castelletto) ins Endspiel des Afrika-Cups gestürmt. FOTO: AREF/DPA
Auf und davon: Omar Marmoush ist mit Ägypten durch einen Sieg gegen Kamerun (rechts Jean-Charles Castelletto) ins Endspiel des Afrika-Cups gestürmt. FOTO: AREF/DPA

STUTTGART. Es ist Zeit zum Träumen für Omar Marmoush. Der Offensivmann des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart hat mit Ägypten am späten Donnerstagabend im Halbfinale des Afrika-Cups Kamerun mit 3:1 im Elfmeterschießen besiegt. Das Gastgeberland wurde damit ins Tal der Tränen befördert. Der Rekordsieger indes darf nun vom ersten Titel seit zwölf Jahren träumen. »Wir wünschen ihm viel Erfolg«, ließ Stuttgarts Cheftrainer Pellegrino Matarazzo seinem Schützling vor dem Halbfinale ausrichten.

Am Sonntag (20 Uhr) im Endspiel gegen den Senegal kommt es dann zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Liverpool-Superstars, Ägyptens Mohamed Salah und der Senegalese Sadio Mané. »Mané gegen Salah – es ist schön, dass unser Spieler da dabei ist. Bislang spielt er ja auch immer von Anfang an«, sagt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat. Er hatte Marmoush Ende August kurz vor Transferschluss nach den schweren Verletzungen von Sasa Kalajdzic und Mohamed Sankoh auf Leihbasis für ein Jahr vom VfL Wolfsburg nach Stuttgart geholt – und damals vorgestellt mit den Worten: »Das ist für uns eine Top-Lösung.«

»Ist doch klar, dass man die Qualität von Omar am liebsten immer im Kader haben möchte«

Mislintat sieht die nun schon fast fünfwöchige, turnierbedingte Abwesenheit des 22-Jährigen mit einem lachenden und einem weinenden Auge: »Ist doch klar, dass man die Qualität von Omar am liebsten immer im Kader haben möchte. Aber es ist nun mal so, dass der Afrika-Cup im Winter stattfindet. Wenn du afrikanische Spieler verpflichtest, musst du auch damit rechnen, dass sie dort mitspielen. Natürlich wünschen wir Omar den Titel.«

Wenn Marmoush und seinen Teamkollegen dies tatsächlich gelingen sollte, wird sich seine Rückkehr wohl noch ein paar Tage hinausziehen. Matarazzo wollte nicht genauer auf die Wiedereingliederung des Ägypters eingehen. Der bislang zweifache Torschütze für den VfB – beim Turnier in Zentralafrika ist Marmoush bei bislang sechs Einsätzen jeweils von Beginn an noch ohne Treffer – solle nach dem Finale »zurückkommen und bei uns wieder Vollgas geben«, so der Coach.

Mislintat wird derweil etwas konkreter: »Wenn sie gewinnen, dann wird es für Omar und die Nationalmannschaft sicherlich auch noch nach Ägypten gehen. Gegen Frankfurt fällt er natürlich aus, in Leverkusen könnte er dann aber wieder im Kader stehen.« Natürlich muss man nach der Rückkehr des Nordafrikaners im Verein auf die Belastungssteuerung achten, um einem erneuten, verletzungsbedingten Ausfall wie fast den kompletten November vorzubeugen.

Bei der einen oder anderen harten Einheit wird man Marmoush möglicherweise außen vor lassen. Mislintat: »Aber es ist anders als bei den großen Turnieren im Sommer, bei denen alle, die nicht dabei sind, freihaben. Daher ist die Wiedereingliederung nicht allzu schwierig.« Marmoushs Leihende im Sommer ist derzeit kein Thema. Beide Clubs haben genug zu tun mit dem Thema Klassenerhalt. »Wir werden vielleicht erst nach der Saison sprechen«, erklärt Mislintat, der von einem sehr guten Verhältnis zu »Wölfe«-Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer spricht.

Bis dahin fließt noch viel Wasser den Neckar hinunter. Aktuell sind sowieso alle Augen auf den Sturmpartner von Salah in Jaunde gerichtet. Sollte Marmoush den goldenen Pokal gewinnen, würde er sich übrigens das schönste Geschenk zu seinem 23. Geburtstag am darauffolgenden Montag selbst machen. (GEA)