STUTTGART. Anders als bei der letzten Bundesliga-Rückkehr vor drei Jahren werden die Fantastischen Vier am Sonntag eher nicht auf dem Cannstatter Wasen zur Party laden. Ein Auto-Konzert der schwäbischen Kult-Band ist wohl genauso unwahrscheinlich, wie dass die Fußballer des Zweitliga-Tabellenzweiten VfB Stuttgart den direkten Aufstieg noch vergeigen. Angesichts von drei Punkten mehr sowie dem um elf Treffer besseren Torverhältnis gegenüber dem schwäbischen Lokalrivalen 1. FC Heidenheim sollte dies praktisch unmöglich sein.
»Ich sag mal so: Es steht 3:0 für uns. Die Nachspielzeit hat begonnen und wir müssen es jetzt bloß noch ins Ziel bringen«, bemühte VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo vor dem Saisonfinale am Sonntag (15.30 Uhr) zu Hause gegen Darmstadt 98 ein treffliches Bild. »Wir haben uns alle bestimmt andere Bilder im Kopf ausgemalt, als die Reise begann. Eine Aufstiegsfeier hätte sicherlich mit Fans eine andere Emotionalität gehabt«, sagte Matarazzo. 2017 hatten 60 000 Zuschauer im Stadion und 40 000 Fans auf dem Wasen gefeiert. Diesmal hat der Club seine Anhänger wegen der Corona-Pandemie aufgerufen, von Feiern abzusehen.
Zum verspäteten Beginn der Trainingswoche am Mittwoch hätte man schon »ein bisschen Zeit gebraucht, um auf Spannung zu kommen«, berichtete Pellegrino von einem wohl ganz normalen Phänomen nach dem Quasi-Aufstieg durch das 6:0 in Nürnberg. Ein paar Bierchen hatte es bereits auf der Rückfahrt gegeben, »größer zelebrieren« werde der Coach den Erfolg dann am Sonntag nach dem Spiel – »vielleicht mit einem Glas Whiskey oder zwei«. Davor gilt aber die volle Konzentration dem letzten Aufgalopp. Kapitän Marc Oliver Kempf (erfolgreiche Operation nach Schultereckgelenkssprengung) fällt allerdings verletzt aus. (GEA)