Matarazzo veränderte in Leverkusen seine Startformation im Vergleich zum Pokal-Aus gegen Borussia Mönchengladbach auf vier Positionen. Philipp Förster, Roberto Massimo und Mateo Klimowicz spielten von Beginn an, im Tor wie erwartet wieder Gregor Kobel als die etatmäßige Nummer eins. Sasa Kalajdzic und Borna Sosa blieben zunächst auf der Ersatzbank, Daniel Didavi war verletzt gar nicht im Kader. Senkrechtstarter Silas Wamangituka spielte auf der linken Angriffsseite, Massimo auf der rechten, die Abwehrreihe blieb unverändert, auch Konstantinos Mavropamos spielte überraschend von Beginn an, zentral offensiv Nicolas Gonzalez, Klimowicz im offensiven Mittelfeld auf Didavis Position.
Die Startaufstellung von Bayer Leverkusen, im Pokal sensationell gegen Regionalligist Rot-Weiß Essen gescheitert, ist ohnehin fußballerische Prominenz, unabhängig von der Formation. Trainer Peter Bosz, der nach der Pleitenserie zuletzt heftig unter Druck steht, kann angesichts der Möglichkeiten in seinem Kader eigentlich gelassen bleiben. Aber liefern musste er trotzdem gegen den Aufsteiger aus Stuttgart. Und seine Mannschaft zeigte bei nasskaltem Februarwetter von Beginn an, dass an diesem Samstag nur Bayer als Gewinner in Frage kommt.
Der VfB wehrte sich nach Kräften, aber die Mannschaft fand nie wirklich Zugriff. Fast 70 Prozent Ballbesitz für Bayer im ersten Durchgang, ein Angriff nach dem anderen brandete an Kobels Tor. Schon in der 2. Minute konnte der Stuttgarter Torwart nach einem Schuss von Leon Bailey nur noch an die Querlatte lenken. Nach einer überraschenden Möglichkeit von Klimowicz spielte nur noch Leverkusen, die Führung war nur eine Frage der Zeit. In der 18. Minute wehrte Kobel einen Schuss von Daley Sinkgraven zu kurz ab, Kerem Demirbay war zur Stelle und drückte den Ball über die Linie.
Nach einem Zusammenprall mit Torwart Lukas Hradecky schied Gonzalez früh verletzt aus, Sasa Kalajdzic kam für ihn in die Mannschaft. Bayer blieb überlegen, nach einem Traumpass von Bailey erzielte Demirbay sein zweites Tor (31.), Kobel war ohne jede Chance. Moussa Diaby hätte kurz darauf das Spiel entscheiden können, aber es blieb bei de beiden Treffern für Leverkusen. Förster hätte kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski verkürzen können, vergab aber eine Hundertprozent-Chance aus zehn Metern.
Im zweiten Durchgang kamen Erik Thommy und Naouirou Ahamada, der VfB spielte endlich mit. In der 50. Minute verkürzte Kalajdzic zum 1:2, jetzt zeigte die Mannschaft von Matarazzo ihre zähe Fähigkeit, kein Spiel verloren zu geben. Wamangituka wirbelte das ein oder andere Mal die Bayer-Abwehr durcheinander. Aber gerade, als man wieder an die Chance glaubte, fiel auf der Gegenseite das 3:1. Sinkgraven spielte sich auf der rechten Strafraumseite durch, passte den Ball nach innen auf den freistehenden Bailey, der Kobel aus kurzer Distanz keine Chance ließ (56.). Zwölf Minuten später traf der Ex-Kölner Florian Wirtz per Kopf zum 4:1. Selbst danach gab die junge Mannschaft des VfB noch nicht auf, Kalajdzic traf erneut (77.), aber Leverkusen legte nochmals nach durch den eingewechselten Neuzugang Demerai Gray (84.) zum 5:2. (GEA)