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VfB Stuttgart: Ausfall von Kobel droht

Wiedersehen mit Weinzierl. 46-Jähriger feiert im Schwaben-Derby Debüt als Augsburger Trainer. Matarazzo will nach vier Niederlagen zurück in die Erfolgsspur

Nicht nur seine Glanzparaden, sondern auch seine lautstarken Kommandos würden dem VfB fehlen, wenn Torwart Gregor Kobel gegen Au
Nicht nur seine Glanzparaden, sondern auch seine lautstarken Kommandos würden dem VfB fehlen, wenn Torwart Gregor Kobel gegen Augsburg ausfällt. FOTO: WEBER/EIBNER
Nicht nur seine Glanzparaden, sondern auch seine lautstarken Kommandos würden dem VfB fehlen, wenn Torwart Gregor Kobel gegen Augsburg ausfällt. FOTO: WEBER/EIBNER

STUTTGART. Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat weitere Verletzte zu beklagen. Mit Torhüter Gregor Kobel droht einer der wichtigsten Erfolgsgaranten des Aufsteigers auszufallen. Zum wiederholten Mal ist es dem 23-Jährigen unter der Woche ins Kreuz gefahren. Der mit 113 gehaltenen Schüssen drittbeste Keeper der Liga ist daraufhin zur Behandlung in seine Schweizer Heimat abgereist. »Greg ist es in den Rücken reingeschossen. Wir werden sehen, ob er die Schmerzen vertragen kann oder nicht«, berichtete Cheftrainer Pellegrino Matarazzo vor dem Heimspiel an diesem Freitag (20.30 Uhr) gegen den FC Augsburg. Das Untersuchungsergebnis stand gestern Nachmittag noch aus.

Im Duell der württembergischen gegen die bayrischen Schwaben treffen zwei Mannschaften aufeinander, die in den vergangenen vier Spielen die zweitschlechteste (VfB/0 Punkte, 4:10 Tore) und drittschlechteste Bilanz (FCA/1, 2:6) vorzuweisen haben. Nur bei Werder Bremen (0, 3:12) sieht es noch düsterer aus. »Es geht um unser Glück und unsere Zufriedenheit. Wir wollen wieder erfolgreich sein. Ein würdiger Saisonabschluss ist nicht unwichtig für die Mannschaft, weil wir so viel durchgemacht und investiert haben«, stellte Matarazzo klar.

Würdiger Abschluss nicht unwichtig

Die vielen Ausfälle – gegen den Tabellen-13. wird neben Kobel auch Kapitän Gonzalo Castro (Oberschenkelprobleme) ausfallen – sorgen dafür, dass die Tendenz zuletzt nach unten zeigt. Mit durchaus möglichen zwei Siegen aus den verbleibenden Spielen gegen Augsburg, in Gladbach und gegen den abstiegsbedrohten Mit-Aufsteiger Bielefeld würde der VfB die Rückrunde aber mit 23 Punkten abschließen und wäre damit sogar einen Zähler besser als in der ersten Halbserie.

Die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen sind aus Stuttgarter Sicht geradezu gruselig. Am 20. April 2019 feierte der FCA seinen höchsten Bundesliga-Sieg beim 6:0 zu Hause gegen den VfB. Nie zuvor hatte der spätere Absteiger in der Beletage des deutschen Fußballs höher verloren. Trainer war damals Markus Weinzierl. Der daraufhin entlassene Kommandogeber ist seit etwas mehr als einer Woche Coach beim FCA und soll diesen nun vor dem drohenden Abstieg retten. Dass der 46-Jährige ausgerechnet gegen seinen letzten Verein mit einem Sieg startet, ist zumindest aus statistischer Sicht äußerst fragwürdig. Weinzierl hat nämlich bei all seinen vorangegangenen vier Cheftrainerstationen nie einen Erfolg zum Amtsantritt gefeiert.

Fokus auf dem eigenen Spiel

»Sicherlich ist es nicht so einfach, sich auf einen neuen Trainer vorzubereiten, nichtsdestotrotz gibt es das eine oder andere Muster in seiner Laufbahn, das sich regelmäßig wiederholt hat«, erklärte Matarazzo mit Blick auf Spielweise, die sein Trainerkollege in der Vergangenheit bevorzugt gepflegt hatte. Er geht davon aus, dass Weinzierl den Fokus bei seiner Rückkehr in die Mercedes-Benz-Arena zunächst eher auf kompaktes Verteidigen, schnelles Umschalten und Kontern der Augsburger legt. Man versuche, sich bestmöglich darauf vorzubereiten, »aber der Fokus bleibt auf unserem eigenen Spiel, unserer Variabilität, der Fähigkeit, uns auch innerhalb der Partie der Spielweise des Gegners anzupassen.« Der VfB kann dabei seine überragende Zweikampfstärke sowie seine Sprintfähigkeit und die hohe Laufbereitschaft in die Waagschale werfen. Noch wichtiger wird allerdings sein, dass der Trainer seinen Spielern ein erstrebenswertes Ziel mit auf den Weg gibt. (GEA)