STUTTGART. Zur feststehenden Verpflichtung des neuen Sportdirektors Sven Mislintat wollte Trainer Markus Weinzierl zunächst gar nichts sagen. »Das kann ich erst kommentieren, wenn es feststeht«, sagt der Trainer des VfB Stuttgart auf die Frage dieser Zeitung.
Zwei Stunden später bestätigte der abstiegsbedrohte Club den Wechsel offiziell. Mislintat übernimmt den Job sofort und unterschrieb für zwei Jahre, unabhängig davon, ob der VfB in der Bundesliga bleibt oder erneut in die 2. Liga absteigt. »Mit seinem Wissen, seinem Netzwerk und seiner Art, Fußball zu denken, passt er perfekt zu uns«, sagt Sportvorstand Thomas Hitzlsperger. Präsident Wolfgang Dietrich hat bei dieser Verpflichtung eine große Rolle gespielt, bestätigt Hitzlsperger außerdem. Sven Mislintat selbst spricht laut Pressemitteilung des VfB Stuttgart von einer »großen Herausforderung und Ehre«.
Weinzierl hört sich dagegen zwei Tage vor dem nächsten Endspiel gegen Bayer Leverkusen eher fatalistisch als überzeugt an. Im Mittelfeld fallen Christian Gentner, Gonzalo Castro und Dennis Aogo voraussichtlich aus. »Das sind zentrale Spieler, das kommt geballt und ist ein Problem. Sie machen zwar Fortschritte, aber bei allen gibt es ein großes Fragezeichen. Das wird eng«, sagt der Trainer und muss erneut umbauen. Obwohl die Stammformation gefunden schien, die vom Fachmagazin kicker allerdings wenig zurückhaltend als »irreparabler Totalschaden« qualifiziert wurde. Der kicker hatte die Verpflichtung von Mislintat bereits am Morgen gemeldet.
Der Trainer kennt Mislintat sehr gut, sie haben 2011 zusammen den Lehrgang zum staatlich geprüften Fußballlehrer absolviert. »Er ist ein guter Kerl und ausgewiesen durch seine Tätigkeit bei Borussia Dortmund und Arsenal London. Er weiß sehr viel vom Fußball.« Wobei der Job in London lediglich 14 Monate dauerte, dann gab Mislintat nach Problemen mit Trainer Unai Emery auf. Auch bei Borussia Dortmund scheiterte Mislintat, der als sehr eigener Kopf gilt, nach Auseinandersetzungen mit Trainer Thomas Tuchel. (GEA)