STUTTGART. Trotz Corona-Krise und Verletztenmisere hat Sportdirektor Sven Mislintat vom VfB Stuttgart eine positive Bilanz der am Dienstag zu Ende gegangenen Transferperiode gezogen. »Von den Bedingungen her war dieser Transfersommer noch komplizierter als der letzte«, sagte der 48-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. »Wir wollten einen Transferüberschuss von circa 25 Millionen Euro erzielen und dabei möglichst wenig oder keine Qualität im Kader verlieren. Das war schon anspruchsvoll. Aber obwohl wir mit vielen Widerständen zu kämpfen hatten, haben wir es gut hinbekommen.«
Die Pandemie kostete den Fußball-Bundesligisten bislang schon mehr als 50 Millionen Euro. Durch die Verkäufe von Torhüter Gregor Kobel (für 15 Millionen nach Dortmund) und Stürmer Nicolas Gonzalez (für 23,5 Millionen nach Florenz) konnte ein Teil der Verluste kompensiert werden. Weil zuletzt gleich eine ganze Reihe von Profis ausfiel, musste der VfB im Transferfinale personell aber nochmal nachlegen.
»Eigentlich war unser Job ja schon recht früh erledigt, Florian Müller als neue Nummer eins beispielsweise zügig verpflichtet«, sagte Mislintat. »Aber diese Aneinanderreihung von Verletzungen hat es nochmal kompliziert gemacht.« So wurden kurz vor Schluss noch die Offensivkräfte Omar Marmoush per Leihe aus Wolfsburg und Wahid Faghir für mindestens vier Millionen Euro von Vejle BK (Dänemark) geholt.
»Wir sind gut aufgestellt und haben einen Kader, der die Liga halten kann«, sagte Mislintat. Teilweise erwartet er sogar »richtig heiße Kämpfe, wenn die verletzten Spieler nach und nach zurückkehren«. Und: »Wir haben auch ein paar Vorgriffe auf den kommenden Sommer gemacht.«
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