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Matarazzo stellt die Charakterfrage beim VfB Stuttgart

Aufsteiger heute beim formstarken SC Freiburg gefordert. Castro, Gonzalez und Wamangituka zurück

Trainer Pellegrino Matarazzo (rechts) setzt heute beim Spiel in Freiburg wieder von Anfang an auf seinen Kapitän Gonzalo Castro
Trainer Pellegrino Matarazzo (rechts) setzt heute beim Spiel in Freiburg wieder von Anfang an auf seinen Kapitän Gonzalo Castro (links). FOTO: SUDHEIMER/EIBNER
Trainer Pellegrino Matarazzo (rechts) setzt heute beim Spiel in Freiburg wieder von Anfang an auf seinen Kapitän Gonzalo Castro (links). FOTO: SUDHEIMER/EIBNER

STUTTGART. Bahnt sich da eine Krise an beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart? Nur ein Sieg (4:1 in Augsburg) aus den zurückliegenden sechs Punktspielen seit Mitte Dezember – vor dem baden-württembergischen Nachbarschaftsduell am heutigen Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim SC Freiburg ist zumindest eine Durststrecke definitiv nicht mehr von der Hand zu weisen. Schließlich war auch das enttäuschende 0:3 zuletzt bei Mit-Aufsteiger Arminia Bielefeld um den Honauer Sven Schipplock ein Schlag ins Kontor.

Die Pleite bei den Ostwestfalen »hat Strahlkraft«, gestand Cheftrainer Pellegrino Matarazzo. »Das war sehr wirksam und schmerzhaft«, nahm er kein Blatt vor den Mund. Die bittere Niederlage sei »nicht einfach zu verdauen« gewesen. Den Willen wollte der Italo-Amerikaner seinen Mannen nicht absprechen, »aber vielleicht haben ein paar Prozent an Schärfe und bei der Qualität gefehlt«. Der 43-Jährige machte mit Blick auf die kommenden Aufgaben deutlich: »Es ist auch eine Charakterfrage, wie schnell wir diese Situation abhaken.«

Sicherlich hat der VfB als Bundesliga-Rückkehrer eine überdurchschnittliche Hinrunde hingelegt, die er dank einer erfolgreichen offensiven Spielweise und vielen talentierten Akteuren mit 22 Punkten als Tabellenzehnter auch besser als im Vorfeld erwartet abgeschlossen hat. Ein bisschen blieb die Mannschaft insgesamt aber dennoch hinter dem zurück, was man dem Ensemble im Reflex zuschreibt, weil man etliche durchaus attraktive Partien miterleben durfte.

Wenn die Mannschaft ans Limit geht, dann hat sie gezeigt, dass sie durchaus sogar mit den Schwergewichten der Liga mithalten kann. Anfang des Jahres beim 0:1 gegen Leipzig und eben vor allem auch gegen die Arminia hat sich gezeigt, dass »ein, zwei Prozent weniger zu wenig ist« (Matarazzo). Er sei jedoch davon überzeugt, dass sein Team gegen die derzeit formstarken Badener Moral zeigen wird, »wenn wir wieder volle Power Fußball spielen können«.

Neben den zuletzt gelb gesperrten Silas Wamangituka und Nicolas Gonzalez wird auch der gegen Bielefeld taktischen Zwängen zum Opfer gefallene Kapitän Gonzalo Castro in die Startformation zurückkehren. Routinier Daniel Didavi indes wird weiterhin nicht von Anfang an ran dürfen. Ohne speziell auf den filigranen Spielgestalter einzugehen, zeigte sich Matarazzo mit der Einstellung der Ersatzleute zufrieden: »Die geben Gas im Training und bringen auch ihre Leistung, wenn sie reinkommen.«

Diese Saison schon zwei Siege

Was ist also nötig, um wie in der 2. Runde des DFB-Pokals am Tag vor Heiligabend (1:0) oder im Freundschaftsspiel während der Länderspielpause Anfang Oktober (3:0) zum dritten Mal in dieser Saison siegreich aus dem Duell mit den Freiburgern zu kommen? Die Schwaben müssen ihre Tormöglichkeiten so erfolgreich wie über weite Strecken der ersten Saisonhälfte in Form von 32 Treffern nutzen. Und zudem als bislang ebenfalls drittbeste Mannschaft weiter auch konsequent Torschüsse abgeben (254). Wie sich vor allem in der ersten Pokal-Halbzeit gezeigt hat, schmeckt dem Team des Freiburger Kult-Trainers das regelmäßig vom VfB praktizierte offensive Pressing nicht. Dieses hätte bei der 2:3-Niederlage zum Rundenauftakt nach 0:3-Rückstand bekanntlich fast noch zum Ausgleich im Südwest-Derby geführt. (GEA)