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Keine Fehler mehr machen

Hitzlsperger hat als neuer Vorstandsvorsitzender mit Altlasten wie falschen Annahmen aufgrund falsch geweckter Erwartungen zu kämpfen. Wohl des Vereins im Blick

Sportdirektor Sven Mislintat (links) und der neue Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger im Austausch. Über Trainer Tim Walter
Sportdirektor Sven Mislintat (links) und der neue Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger im Austausch. Über Trainer Tim Walter wussten beide schon vor der Verpflichtung, dass dieser keiner sein werde, der anderen nach dem Mund redet. Foto: Eibner
Sportdirektor Sven Mislintat (links) und der neue Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger im Austausch. Über Trainer Tim Walter wussten beide schon vor der Verpflichtung, dass dieser keiner sein werde, der anderen nach dem Mund redet. Foto: Eibner

STUTTGART. In der Vorwoche hatte sich Thomas Hitzlsperger noch ein paar Tage Urlaub gegönnt. Am vergangenen Montag, dem Tag nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Zweitliga-Kellerkind Holstein Kiel, trat der 37-Jährige nun seinen neuen Posten beim VfB Stuttgart als Vorstandsvorsitzender der Fußball AG an. »Die letzten Tage waren natürlich gar nicht so leicht, weil ich einerseits persönlich diesen Aufstieg erleben durfte, über den ich mich gefreut habe. Und andererseits hat mich aber das Ergebnis des Spiels enttäuscht«, berichtete der Ex-Profi.

Fakt ist: Es gibt noch genügend Spielraum für den Tabellenzweiten, besser zu werden. »Wir werden jetzt aber nicht alles anzweifeln, weil wir zwei Spiele verloren haben. Auch wenn es teilweise von außen an uns herangetragen wird, werden wir nicht den Krisenmodus ausrufen«, erklärte der neue starke Mann beim VfB. Deshalb genießt der etwas widerspenstig daher kommende Chefcoach Tim Walter auch nach wie vor sein vollstes Vertrauen: »Wir haben bewusst einen Trainer gewählt, der weiß, was er will, das auch durchsetzt und das in seiner Ausdrucksweise auch rüberbringt.« Man werde von dem Badener »nicht verlangen, dass er anderen nach dem Mund redet. Das wussten Sven Mislintat und ich vorher«. Man wolle beim Verein aber auch gar nicht, »dass er auf einmal eine ganz andere Persönlichkeit an den Tag legt«.

Fußball bleibt Kerngeschäft

Nicht nur wegen der Mini-Krise des potenziellen Bundesliga-Rückkehrers ist und bleibt der Fußball das Kerngeschäft für Hitzlsperger. Auch wenn es für ihn als neuer starker Mann beim VfB darum gehen wird, Fehler aus der Vergangenheit auszubügeln: Unterschiedliche Ideen und Ausrichtungen verhindern und zum Teil »falsch geweckte Erwartungen« vermeiden. »Ich hatte auch einige Zeit dieses Bild.« Zum Ende seiner Zeit als Sportvorstand, als er Vergleichszahlen aus der Bundesliga gesehen hatte, sei ihm aber dann bewusst geworden, dass viele eine falsche Annahme haben vom VfB.

Es gibt derzeit viele Vereine, die mehr Geld ausgeben können. Die aktuellen finanziellen Möglichkeiten reichten nicht mehr dazu aus, »dass wir im Aufstiegsfall mit der Spitze der Bundesliga mithalten können«. Das Geld liegt nicht so einfach auf der Straße. Man müsse »das Vertrauen aufbauen, dass man uns finanziell unterstützt.« Geld spielt eine extrem große Rolle. Andere Vereine sind diesbezüglich am VfB vorbeigezogen. Zu allererst tue man gut daran, beim Ausgeben entscheidende Fehler zu vermeiden. »Es wäre für uns schon mal ganz gut, das zu erreichen, was wir einsetzen«, mahnt Hitzlsperger an.

Er wünsche sich als Ergebnis der Wahl bei der Mitgliederversammlung am 15. Dezember keine bestimmte Person als künftigen VfB-Präsidenten. "Ich respektiere und akzeptiere die Entscheidung, die der Vereinsbeirat trifft und danach die Mitglieder treffen." Hitzlsperger unterstreicht, dass es ihm um eine gute Partnerschaft und eine gute Zusammenarbeit mit dem gleichzeitig neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gehe. Es müsse aber "klar sein, wo die Grenzen zwischen beiden Ämtern sind. Beide müssen das Wohl des VfB im Blick haben. (GEA)