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Drei Optionen bei der Torwart-Frage beim VfB Stuttgart

Nübel-Transfer unwahrscheinlich. Lob für Youngster und Torschütze Lilian Egloff. Ab heute im Trainingslager.

VfB Stuttgart
Eine Fahne mit dem Logo des VfB Stuttgart wird vor dem Spiel geschwungen. Foto: Tom Weller/DPA
Eine Fahne mit dem Logo des VfB Stuttgart wird vor dem Spiel geschwungen.
Foto: Tom Weller/DPA

REUTLINGEN/STUTTGART. So richtig präsent war der 4:0-Erfolg des Fußball-Bundesligisten bei den Spielern und Clubverantwortlichen nach dem Schlusspfiff nicht mehr. Wenn überhaupt, dann nur für wenige Minuten. Die Blicke nach vorne gerichtet, mit den Gedanken bereits in der heißen Vorbereitungsphase in den kommenden Wochen.

Schließlich geht es für den VfB Stuttgart am heutigen Montag ins einwöchige Trainingslager nach Neukirchen am Großvenediger (Österreich). Nach dem Schaulaufen in den beiden Testspielen gegen unterklassige Gegner, in der Vorwoche gab es ein maues 3:0 gegen die Hohenlohe-Auswahl, fällt dann der richtige Startschuss für die Vorbereitung zur neuen Saison, die für den VfB am 19. August mit einem Heimspiel gegen den VfL Bochum startet. Und so fiel das Fazit zum Spiel von Trainer Sebastian Hoeneß kurz aus: »Ich finde, dass wir insbesondere in der ersten Hälfte besser gespielt haben als am vergangenen Wochenende. Die Effizienz vor dem Tor hat allerdings nicht gestimmt.«

»Er hat sein Herz in die Hand genommen und einfach mal losgelegt«

Eine Positiverscheinung im sonst unauffälligen VfB-Gebilde war Youngster Lilian Egloff, der nach der Halbzeitpause ins Spiel kam. Der Offensivspieler nahm eine Flanke in der 49. Minute technisch äußerst fein und sehenswert mit der Hacke an, legte sich den Ball so selbst auf und schloss trocken zum 3:0 ab. Das 20-jährige Eigengewächs, das vor zwei Jahren als Toptalent aus der Jugend zu den Profis stieß, bislang den finalen Durchbruch aber noch nicht geschafft hat, war der mit Abstand auffälligste Stuttgarter im zweiten Durchgang. »Ich habe Li gesagt, dass ich ihn genau so sehen möchte. Er hat sein Herz in die Hand genommen und einfach mal losgelegt«, lobte ihn VfB-Coach Hoeneß nach dem Spiel.

Die spannendste Frage, die aktuell über dem Clubgelände an der Mercedesstraße kreist, war auch in den Katakomben des Kreuzeichestadions das bestimmende Thema. Wer hütet in der kommenden Saison das Gehäuse beim VfB? Ist es der erst 17-jährige Dennis Seimen, der gegen den SSV Reutlingen erneut einen sicheren und souveränen Eindruck machte? Ist es Fabian Bredlow, der im Laufe der vergangenen Saison Stammtorhüter Florian Müller ablöste, aber nicht unumstritten ist? Oder wird es Alexander Nübel sein? Nach Sky-Informationen hat es zwischen dem Keeper des FC Bayern, der in den letzten beiden Jahren für die AS Monaco im Tor stand, und den Stuttgarter Verantwortlichen bereits ein Treffen gegeben.

»Wir müssen eine Konstellation finden, die uns unmittelbar hilft und ausgewogen ist. Wir sind in Gesprächen, mit einer schnellen Entscheidung ist aber nicht zu rechnen«, sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth am Samstagabend. Um den mittel- bis langfristigen Weg für Nachwuchskeeper Seimen nicht zu verbauen, erscheint ein Leihgeschäft am attraktivsten. Allerdings scheint für den FC Bayern einzig ein Verkauf von Nübel in Frage zu kommen. »Das wirtschaftliche Thema hat oberste Priorität«, meinte Wohlgemuth. Auch weil die ersten Gespräche mit dem FC Bayern erfolglos blieben, scheint eine Einigung in dieser Personalie unwahrscheinlich. (GEA)