STUTTGART. In seinem 1000. Bundesliga-Heimspiel hat der VfB Stuttgart am Ostersonntag ein 3:3-(1:0)-Unentschieden gegen den 1. FC Heidenheim eingefahren - vor einer ausverkauften Kulisse von 60.000 Zuschauern und der für die Heim-EM nach langen Bauarbeiten komplett fertiggestellten Haupttribüne.
Top-Torjäger Serhou Guirassy vollendete eine der etlichen Stuttgarter Angriffswellen während des ersten Durchgangs in der 41. Minute zur 1:0-Pausenführung. Der Angreifer aus Guinea hatte bereits in der achten Minute zum vermeintlichen Führungstreffer eingeschoben, allerdings hatte sich der VAR eingeschaltet und eine Abseitsposition des 28-Jährigen erkannt. In der Folge erspielten sich die Hausherren zahlreiche Möglichkeiten, scheiterten jedoch immer wieder am starken Gäste-Keeper Kevin Müller.
Beste hat die große Ausgleichs-Chance
Die Heidenheimer selbst kamen kaum einmal in die gegnerische Hälfte. Wenn doch, dann wurde es meist brandgefährlich. So wie in der 26. Minute, als VfB-Kapitän Waldemar Anton einen Konter über Tim Kleindienst gerade noch zur Ecke klären konnte. Oder in der 45. Minute, als Flügelspieler Jan-Niklas Beste plötzlich alleine auf Stuttgarts Torwart Alexander Nübel zulief, dieser sich jedoch im Eins-gegen-Eins-Duell gegen den Heidenheimer breit machte und ihn per Grätsche vom Ball trennte.
Dann kam die zweite Hälfte. Angelo Stiller, der das 1:0 kurz vor der Pause durch ein überragendes Zusammenspiel mit Deniz Undav aufgelegt hatte, erzielte in der 53. Minute das vermeintlich entscheidende 2:0. Auch diesen Treffer spielte sich das Team von VfB-Coach Sebastian Hoeneß in Weltklasse-Manier heraus.
VfB-Keeper Nübel patzt böse
Spannend wurde es trotzdem nochmal. Weil Nübel in der 62. Minute bei einer Ecke einen Kopfball von Kleindienst durch die Hände gleiten ließ und sich die Kugel selber ins Tor legte. Ein böser Patzer. Und dennoch deutete lange Zeit nichts darauf hin, als ob die Heidenheimer dem VfB noch einmal gefährlich werden könnten. Doch der Fußball bewies am Sonntagmittag mal wieder, wie verrückt er sein kann.
Und wie: Erst stellte ein Doppelpack von Kleindienst binnen zwei Minuten die gesamte Partie in der MHP-Arena in der 85. Minute auf den Kopf. Dann sah der eingewechselte Gäste-Spieler Nikola Dovedan in der Nachspielzeit nach einem harten Einsteigen gegen Maximilian Mittelstädt die Rote Karte. Mit der letzten Aktion des Spiels rettete VfB-Angreifer Deniz Undav seiner Mannschaft schließlich noch einen Punkt. Der 27-Jährige hatte im Strafraum einen Schuss ins lange Eck zum 3:3 gesetzt. (GEA)