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WM: Der Heim-Vorteil als Faustpfand

Die deutsche Nationalmannschaft erinnert bei der WM an das Erfolgsteam von 2016. Abwehr-Bollwerk als Trumpf. Hauptrunden-Auftakt gegen Mazedonien oder Island?

Martin Strobel, der Spielmacher aus der 2. Liga, wird bei der Weltmeisterschaft mit Lob überschüttet. FOTO: EIBNER
Martin Strobel, der Spielmacher aus der 2. Liga, wird bei der Weltmeisterschaft mit Lob überschüttet. FOTO: EIBNER
Martin Strobel, der Spielmacher aus der 2. Liga, wird bei der Weltmeisterschaft mit Lob überschüttet. FOTO: EIBNER

BERLIN. Die Hauptrunde ist erreicht, die Euphorie bei den deutschen Handballern groß nach dem 25:25 gegen Frankreich.

- Gehört die deutsche Mannschaft wieder zur Weltspitze?

Co-Trainer Alexander Haase beantwortete das am Mittwoch mit einem klaren »ja« und ergänzte: »Wir haben gegen Frankreich gezeigt, dass wir mit der absoluten Spitze mithalten können.« Aber diese Spitze ist breit. Bei der WM gibt es fünf, sechs Mannschaften, die für den Titel in Frage kommen. Insbesondere Mit-Gastgeber Dänemark zeigt sich in bestechender Form. Viel kommt auf die Tagesform an.

- Wie sehr erinnert die Mannschaft von 2019 an die von 2016, als in Polen sensationell der EM-Titel geholt wurde?

»Wir haben als Team zusammengestanden«, freut sich Bundestrainer Christian Prokop. Das Prunkstück heute wie damals: Die Defensive. Das, was die deutsche Abwehr – egal ob in der 6:0- oder 3:2:1-Formation – gegen die Franzosen bot, war Weltklasse.

- Welche Rolle kann der Heim-Vorteil spielen?

Vom Faustpfand spricht Prokop seit Tagen. Auch Andreas Wolff betonte am Mittwoch, wie wichtig die Unterstützung der eigenen Fans sei. In Berlin peitschten 13 500 Zuschauer die Mannschaft nach vorne. Es war eine brodelnde Atmosphäre – gerade gegen Frankreich. »Die Wucht dieser Halle hat sich aufs Spielfeld übertragen«, freute sich Bob Hanning, der Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB). In Köln werden noch einmal 6 000 Besucher mehr erwartet. »Ich habe richtig Bock auf die kommenden Spiele«, sagt Wolff.

- Auf welche Mannschaften trifft das deutsche Team in Köln?

Spanien und Kroatien werden definitiv in der Hauptrunde dabei sein. Sie treffen erst an diesem Donnerstag aufeinander. Um das dritte Ticket streiten sich Mazedonien und Island. Klar ist: Sollte Deutschland Gruppenzweiter werden, und darauf deutet viel hin, dann steht am Samstag (20.30 Uhr) die Partie gegen Mazedonien oder Island an. Beide Kontrahenten gehören nicht zur Weltspitze. Am Montag (18 Uhr) käme es zu der Partie gegen den Ersten der Gruppe B, am Mittwoch (18 Uhr) zu der Begegnung gegen den Zweiten. Europameister Spanien und Kroatien sind beide in der Lage, eine offensive Abwehr von Weltklasseformat aufs Feld zu bringen. Um das Halbfinale zu erreichen, muss Deutschland einen der ersten beiden Hauptrunden-Plätze belegen. (GEA)