Apeldoorn (dpa) - Die deutschen Volleyballerinnen haben gleich zu Beginn der Olympia-Qualifikation ein Ausrufezeichen gesetzt und überraschend Mitfavorit Türkei geschlagen.
Die Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski bezwang den EM-Zweiten am Dienstag im niederländischen Apeldoorn nach einer Klasseleistung mit 3:1 (25:15, 21:25, 25:21, 25:21). Die Deutschen verschafften sich damit vor 890 Zuschauern eine optimale Ausgangslage in der Gruppe B für den Einzug ins Halbfinale.
Hanna Orthmann war gegen die Mannschaft des früheren Bundestrainers Giovanni Guidetti mit 23 Punkten beste deutsche Angreiferin noch vor Louisa Lippmann (22). In ihrer zweiten Vorrundenpartie treffen Koslowskis Spielerinnen am 8. Januar (16.00 Uhr) auf Belgien. Nach einem Ruhetag warten dann (13.30 Uhr) die Kroatinnen. Nur der Turniersieger qualifiziert sich für Olympia in Tokio. »Ich bin super stolz auf das Team«, sagte Lippmann. »Das war ein schwerer Start, wir haben aber zusammengehalten.«
Koslowskis Mannschaft präsentierte sich vom ersten Moment an hellwach - und bot nach einer ausgeglichenen Anfangsphase eine imposante Leistung. Im Angriff waren Diagonalangreiferin Lippmann und Außenangreiferin Orthmann vom türkischen Block nicht in den Griff zu bekommen. Die deutsche Abwehr und Annahme hingegen überzeugte. Mit 18:9 zogen die Deutschen davon und verwandelten anschließend gleich den ersten von neun Satzbällen.
Der zweite Abschnitt verlief fast spiegelverkehrt. Die Türkei stellte sich auf die deutschen Spielzüge ein und zog mit 20:13 davon. Lippmann & Co. kämpften sich aber zurück und wehrten sogar einen Satzball ab. Eine Entscheidung via Videobeweis brachte dann jedoch den Ausgleich zum 1:1 nach Durchgängen.
Koslowskis Mannschaft zeigte in der Folge im Angriff wieder größeres Durchsetzungsvermögen und formierte auch einen starken Block. Im Gegensatz zu den Türkinnen unterliefen ihr auch weniger vermeidbare Fehler. Der zweite Satzball brachte die 2:1-Führung.
Das intensive Duell blieb ausgeglichen. »Ihr spielt super«, sprach Koslowski seinen Spielerinnen Mut zu. Lippmann verwandelte dann den zweiten Matchball und hüpfte mit ihren Teamkolleginnen ausgelassen über das Feld.