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Triple-Trio, Zwillinge und ein Referee: Wichtige Abschiede

Saisonende heißt auch Abschied nehmen. Einige prägende Figuren der Bundesliga verlassen die große Bühne. Andere brechen zu neuen Stationen auf.

Triple-Trio
München verteidigt künftig ohne Jérôme Boateng, David Alaba und Javi Martínez (l-r). Foto: picture alliance / Sven Hoppe/dpa/Archiv
München verteidigt künftig ohne Jérôme Boateng, David Alaba und Javi Martínez (l-r). Foto: picture alliance / Sven Hoppe/dpa/Archiv

DÜSSELDORF. Für einige Publikumslieblinge wie die Bender-Zwillinge endet die Zeit in der Fußball-Bundesliga. Andere Profis und Trainer verlassen ihre Clubs nach intensiven Jahren. Die Deutsche Presse-Agentur blickt zum Saisonfinale auf die wichtigsten Abschiede.

BAYERNS TRIPLE-TRIO: Sie prägten für rund ein Jahrzehnt die Defensive des Rekordmeisters und trugen maßgeblich zu den Triple-Triumphen von 2013 und 2020 bei: München verteidigt künftig ohne David Alaba (28), Jérôme Boateng (32) und Javi Martínez (32). Die Verträge der drei Profis laufen aus. Wie es für das Trio weitergeht, ist noch offen. Während für Martínez und Boateng das Karriereende in Sichtweite rückt, erhofft sich Alaba einen »weiteren Schritt nach vorne«. Ihn soll es zu Real Madrid ziehen.

Hansi Flick
Verlässt den FC Bayern München: Trainer Hansi Flick. Foto: Peter Kneffel/dpa-Pool/dpa
Verlässt den FC Bayern München: Trainer Hansi Flick. Foto: Peter Kneffel/dpa-Pool/dpa

TRAINER-KARUSSELL I: Neben diesem Trio verlässt die Münchner auch Coach Hansi Flick, der nach der Europameisterschaft Bundestrainer werden könnte. Ebenfalls gehen die Co-Trainer Hermann Gerland und Miroslav Klose. Neuer Chefcoach bei den Bayern wird Julian Nagelsmann, der sich nach zwei Jahren bei RB Leipzig aus Sachsen verabschiedet. »Er ist ein klasse Trainer und wird seinen Weg gehen«, sagte Flick über seinen noch titellosen Nachfolger.

ALTERSGRENZE: Schiedsrichter Manuel Gräfe würde gerne weiter in der Bundesliga pfeifen, doch er ist nun - zumindest offiziell - zu alt. In den vergangenen Wochen hatten sich Spieler, Trainer und Manager dafür ausgesprochen, dass für den 47 Jahre alten Berliner eine Ausnahme gemacht wird. Dies lehnt der Deutsche Fußball-Bund ab. Gräfe, einer der besten Schiedsrichter der vergangenen Jahre, hat aber noch nicht ganz mit der Sache abgeschlossen. »Wenn sie sich es überlegen wollen - meine Telefonnummer kennen sie«, sagte er jüngst.

Manuel Gräfe
Schiedsrichter Manuel Gräfe würde gerne weiter in der Bundesliga pfeifen, doch nun ist er - zumindest offiziell - zu alt. Foto: David Inderlied/dpa
Schiedsrichter Manuel Gräfe würde gerne weiter in der Bundesliga pfeifen, doch nun ist er - zumindest offiziell - zu alt. Foto: David Inderlied/dpa

SCHALKE: Vor einigen Jahren noch war der vierte Abstieg des Revierclubs unvorstellbar. Die Gelsenkirchener zählten zu den Topteams und träumten von ihrer ersten Meisterschaft seit 1958. Doch nach einem beispiellosen Niedergang steht der Absturz in Liga zwei seit Wochen fest. Mindestens für ein Jahr werden im Bundesliga-Spielplan somit die Partien in der Schalker Arena fehlen.

DIE BENDERS: Lars und Sven Bender machen Schluss. Die 32 Jahre alten Zwillinge aus Rosenheim in Diensten von Bayer Leverkusen müssen dabei auf einen gemeinsamen Farewell-Einsatz gegen Borussia Dortmund verzichten, da Lars verletzt ist. Immerhin Sven dürfte gegen seinen Ex-Club noch einmal spielen. Laut Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes gehen mit den Benders, die mit dem deutschen Olympia-Team 2016 in Rio Silber gewannen, zwei »besondere Persönlichkeiten«.

Zwillinge
Die Zwillinge Sven (l) und Lars Bender beenden ihre Karriere. Foto: Marius Becker/dpa
Die Zwillinge Sven (l) und Lars Bender beenden ihre Karriere. Foto: Marius Becker/dpa

TRAINER-KARUSSELL II:Für Borussia Mönchengladbach steht am Samstag noch einmal Marco Rose an der Seitenlinie, bevor er zum BVB geht. Und Eintracht Frankfurt wird am 34. Spieltag von Adi Hütter gecoacht, der am Niederrhein auf Rose folgt. Die Eintracht verabschiedet nach sehr erfolgreichen Jahren auch Sportvorstand Fredi Bobic, der nach Berlin zu Hertha BSC wechselt.

BVB-AUßENVERTEIDIGER: Marcel Schmelzer (33) und Lukasz Piszczek (35) waren Protagonisten der Klopp-Jahre und auch danach wichtige Stützen im Dortmunder Kader. Ex-Kapitän Schmelzer kam in den letzten Jahren - auch wegen Verletzungen - nur noch selten zum Einsatz und in dieser Saison noch gar nicht. Wie es für ihn weitergeht, ist noch nicht bekannt. Piszczek wurde nach dem Pokal-Triumph in der vergangenen Woche als Machtwinner gefeiert, nun zieht es den Polen zurück in seine Heimat.

BVB-Außenverteidiger
Marcel Schmelzer (l) und Lukasz Piszczek waren Protagonisten der Klopp-Jahre beim BVB. Foto: picture alliance / dpa/Archiv
Marcel Schmelzer (l) und Lukasz Piszczek waren Protagonisten der Klopp-Jahre beim BVB. Foto: picture alliance / dpa/Archiv

FUNKEL: Ob der 67 Jahre alte Fußball-Rentner zum Retter wird, ist noch nicht klar. Trainer Friedhelm Funkel hatte für die Mission Klassenerhalt beim 1. FC Köln kürzlich seinen Ruhestand unterbrochen. Dorthin wird der Bundesliga-Routinier nach der Saison zurückkehren, Steffen Baumgart übernimmt in Liga eins oder zwei.

UND SONST?: Mehrere verdiente Profis verlassen zum Saisonende ihre Vereine. Mainz-Kapitän Danny Latza (31) soll bei seinem Heimatclub Schalke ein Anführer des Projekts Bundesliga-Rückkehr werden, Gladbachs Oscar Wendt geht (35) geht zum Karriereende zurück nach Schweden, und auch Theodor Gebre Selassie (34) von Werder Bremen verabschiedet sich nach neun Jahren in Richtung seiner Heimat Tschechien. Bei Christian Gentner (35/Union Berlin) Gonzalo Castro (33/VfB Stuttgart) ist noch offen, wie es weitergeht. (dpa)