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Tokio-Traum lebt! Grozers Volleyballer greifen nach Olympia

Tokio ist ganz nah: Deutschlands Volleyballer stürmen ins Finale der Olympia-Qualifikation. Georg Grozer & Co. zeigen gegen Bulgarien ihre beste Turnierleistung. Mit einem Sieg im Endspiel gegen Frankreich können die Deutschen Tickets nach Japan buchen.

Finalisten
Die deutschen Volleyballer dürfen weiter von der Olympia-Teilnahme träumen. Foto: Andreas Gora/dpa
Die deutschen Volleyballer dürfen weiter von der Olympia-Teilnahme träumen. Foto: Andreas Gora/dpa

Berlin (dpa) - Der Traum von Tokio lebt! Mit einer Spitzenleistung sind die deutschen Volleyballer ins Finale von Berlin eingezogen und nur noch einen Sieg vom Sehnsuchtsziel Olympia entfernt.

Angeführt von ihrem mitreißenden Top-Angreifer Georg Grozer bezwang die lange Zeit hochkonzentrierte Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani die überraschend ins Halbfinale vorgestoßenen Bulgaren vor 4288 Zuschauern mit 3:1 (25:20, 25:23, 20:25, 25:23).

»Wir haben zwei starke Sätze gespielt«, sagte Grozer beim TV-Sender Sport1 zum gelungenen Auftakt des Spiels: »Im vierten haben wir es dann mit den Fans zusammen gerockt.« Mit so einer leidenschaftlichen Leistung ist auch der Coup im Endspiel am Freitagabend (20.10 Uhr/Sport1) in der Berliner Max-Schmeling-Halle gegen Frankreich machbar. Für Grozers Generation, der mit 17 Punkten bester deutscher Angreifer war, wäre es die erste Olympia-Reise seit 2012.

Gegen den unangenehmen Gegner begannen Grozer & Co. hochkonzentriert. Der Diagonalangreifer spielte mit einem Überzieher um seine angeschlagene rechte Wade und machte gleich bei seinem ersten Aufschlag einen Fehler - der 35-Jährige ließ sich aber davon überhaupt nicht beirren. "Wenn das Adrenalin da ist und die Schmerzmittel, dann geht das", sagte der Spieler. Grozer gab aber auch zu: "Man konnte sehen, dass ich ein bisschen aus dem Rhythmus war.

Grozer und seine Teamkollegen agierten in der Offensive sehr variabel und machten auch in der Annahme eine gute Figur. Die eigentlich als gefährlich geltenden bulgarischen Aufschläge hatte Gianis Mannschaft im Griff. Nach einer 17:11-Führung blockte der Bezwinger von Europameister Serbien jedoch immer besser, Deutschland fehlte nun etwas die Durchschlagskraft.

Der in diesem Turnier bislang so starke Außenangreifer Christian Fromm bescherte seinem Team mit einer imposanten Aufschlagserie fünf Satzbälle. Kapitän Lukas Kampa verwertete mit einer cleveren Aktion den zweiten zur Führung.

Grozer kam nach zwei Tagen Pause beim Aufschlag nicht richtig auf Touren - das konnten die Deutschen aber verkraften. Mit hoher Intensität und viel Teamgeist spielten sie weiter mutig und druckvoll. Grozer war immer wieder in der Defensive an wichtigen Aktionen beteiligt und brachte sein Team mit einem Block zum 12:8 in Führung.

Deutschland ließ in der Folge etwas nach. Aber auch diesen Durchhänger mit vier Punkten nacheinander für Bulgarien zum 18:17 überwanden sie. Jetzt war Grozer zur Stelle - und wie! Dank seiner Schmetterbälle hatte Deutschland nun zwei Satzbälle. Und wieder saß der zweite. Die Halle tobte.

Deutschland um den überzeugenden Außenangreifer Denis Kaliberda behielt erstmal weiter den Fokus. Am Ende des dritten Satzes schlichen sich jedoch leichte Fehler ins Spiel von Gianis Team ein. Die Bulgaren nutzten ihre Angriffe konsequenter und verkürzten.

Die Spannung blieb hoch. Erstmals setzten sich die Deutschen beim 15:11 im vierten Durchgang etwas deutlicher ab. Moritz Karlitzek bescherte Deutschland mit einem Ass dann das 21:18. Grozer & Co. gaben die Führung nicht mehr aus ihren Händen. Olympia ist nun zum Greifen nah.