Dortmund (dpa) - Den weiten Weg nach Dortmund hätten sich die norwegischen Journalisten eigentlich sparen können. Ihre Bemühungen, der BVB-Vereinsspitze Geheimnisse über einen angeblich bevorstehenden Transfer von Erling Haaland zu entlocken, schlugen fehl.
Doch das Statement von Trainer Lucien Favre auf der turnusmäßigen Pressekonferenz des Fußball-Bundesligisten klang nicht wirklich nach einem Dementi: »Ich denke, ein Verein wie Dortmund muss sich immer für junge Spieler überall in der Welt interessieren.«
Offenbar treibt der Revierclub seine Bemühungen um eine Verpflichtung des 19 Jahre alten Norwegers voran. Nach Informationen der »Ruhr Nachrichten« und des Lokalradios 91.2 soll der von mehreren europäischen Clubs umworbene Torjäger von RB Salzburg am Mittwoch mit einer Chartermaschine auf dem Dortmunder Flughafen gelandet und von einem BVB-Mitarbeiter abgeholt worden sein. »Wir werden uns zu dieser Personalie nicht äußern«, antwortete Michael Zorc auf Nachfragen. Leicht genervt fügte der Sportdirektor an: »Unser Fokus liegt auf den Spielern, die bei uns unter Vertrag stehen. Es sind in der Hinrunde noch neun Punkte zu vergeben.«
Die angebliche Reise von Haaland, der am Tag nach dem Aus der Salzburger in der Champions League gegen den FC Liverpool (0:2) auch Gespräche mit RB Leipzig geführt haben soll, drängte das Spiel der Borussia am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FSV Mainz 05 in den Hintergrund. Und schürte Gerüchte, wonach der BVB den 1,94 Meter großen Modellathleten bereits im Winter verpflichten möchte. Der als eines der größten Talente Europas gehandelte Mittelstürmer steht beim österreichischen Spitzenclub zwar bis Juni 2023 unter Vertrag, soll aber wegen einer angeblichen Ausstiegsklausel im Vertrag für 20 Millionen Euro zu haben sein.
Zudem würde Haaland, dem im bisherigen Saisonverlauf 28 Treffer in 22 Pflichtspielen gelangen, perfekt in das Anforderungsprofil der Borussia passen. So hatte es Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unlängst als »Fehler« bezeichnet, im vergangenen Sommer keinen echten Mittelstürmer als mögliche Alternative für den verletzungsanfälligen Paco Alcácer verpflichtet zu haben. Ein körperlich robuster Spieler wie Haaland könnte das Angriffsspiel der Dortmunder beleben.