HAMBURG. Dennis Schröder übernahm das Kommando, glänzte als Passgeber und mit sicherem Händchen aus der Distanz: Angeführt von ihrem Topstar haben die deutschen Basketballer beim Supercup in Hamburg ihr Auftaktduell gegen Ungarn locker gewonnen. Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl setzte sich bei dem Vorbereitungsturnier auf die WM in China mit 83:62 (46:25) durch.
Schröder, der erst am Dienstag zur Mannschaft gestoßen war, zeigte vor 2 471 Zuschauern gleich seine Klasse. Neben dem Aufbauspieler von Oklahoma City Thunder mit 19 Punkten waren Daniel Theis (11) und Moritz Wagner (8) die besten Werfer der deutschen Nationalmannschaft gegen phasenweise überforderte Magyaren. Nach dem ohne Schröder herausgeworfenen 78:46-Sieg in Trier gegen Schweden war es der zweite Erfolg im zweiten Testspiel vor dem Turnier in Fernost (31. August bis 15. Oktober).
»Wir haben eine sehr vernünftige erste Halbzeit gespielt. Im dritten Viertel war die Spannung ein bisschen runter, das darf nicht passieren«, sagte Bundestrainer Henrik Rödl: »Dennis hat überragend geworfen. Es ist gut zu sehen, in welcher Verfassung er ist.« Maodo Lo lobte die aggressive Verteidigung. »Das überträgt sich dann auch auf die Offensive«, sagte der Aufbauspieler bei Magenta Sport.
Maxi Kleber fehlt
Der Supercup in Hamburg ist für die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) das laut Rödl »wichtigste Element« der Vorbereitung auf das Jahres-Highlight – seine stärkste Mannschaft konnte er in der ersten Partie aber noch nicht aufbieten. Neben Kapitän Robin Benzing (Kniebeschwerden) fehlte kurzfristig auch der wegen einer Erkältung geschonte NBA-Profi Maxi Kleber.
Rödls erste Fünf mit Schröder, Andreas Obst, Paul Zipser, Theis und Johannes Voigtmann legte hochkonzentriert los. Schröder mit zwei Dreiern in Folge und der dominante Theis sorgten für ein 15:0, ehe auch die Ungarn ihre ersten Zähler verbuchten (7.). Beim Stand von 23:4 ging es in das zweite Viertel, in dem die deutsche Mannschaft trotz einiger kleiner Nachlässigkeiten den Vorsprung weiter ausbaute.
Rödl forderte weiter eine hohe Intensität ein, so richtig gefiel dem 50-Jährigen das dritte Viertel mit einer weniger konzentrierten Defensive nicht. Er will sein Team in Hamburg deutlich näher an die Topform heranführen und auch im Kader-Casting weiterkommen. Vor dem Abflug nach Japan am 21. August, wo letzte Testspiele vor dem ersten WM-Duell gegen Frankreich am 1. September anstehen, wird der Bundestrainer aller Voraussicht nach seinen Kader auf 13 Profis reduzieren, zwölf dürfen bei der WM zum Einsatz kommen. Größere Erkenntnisse sind von den verbleibenden Partien im hohen Norden zu erwarten.
Für die DBB-Auswahl geht es in Hamburg am heutigen Samstag gegen Tschechien (20.00 Uhr/alle Spiele bei Magenta Sport) weiter, am Sonntag (15.00 Uhr) folgt eine Partie gegen Polen. Beide Mannschaften sind WM-Teilnehmer und dürften die sehr stark besetzte deutsche Truppe mehr fordern. Das Duell der deutschen Gegner gewann am Freitag Tschechien mit 96:86 (54:41). (SID)