Die Berliner von Trainer Jürgen Klinsmann belegen nach der an Höhepunkten armen Partie weiter Platz 13. Vor 47.863 Zuschauern im Olympiastadion hütete bei den Schalkern erstmals nach seiner Rotsperre wieder Alexander Nübel das Tor. Es war der erste Einsatz nach der Verkündung seines Wechsels zum FC Bayern im Sommer.
Nübel hat gegen Rekord-Einkäufer Jürgen Klinsmann und Hertha BSC eine ordentliche Rückkehr ins Tor des FC Schalke 04 erlebt. Der Keeper blieb beim mit Spannung erwarteten ersten Auftritt seit Ankündigung seines Wechsels zum FC Bayern im kommenden Sommer beschäftigungslos. In einer lange Zeit mäßigen Partie hatte das Gäste-Team von Trainer David Wagner die besseren Chancen, blieb aber auch das vierte Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga nacheinander ohne Dreier.
Nach dem 0:5 in München zeigte sich Schalke gefestigt, verpasste jedoch einen Sprung Richtung Champions-League-Plätze. Vor 47.863 Zuschauern gab 23-Millionen-Euro-Neuzugang Krzysztof Piatek vom AC Mailand in der 63. Minute sein Debüt und war direkt der auffälligste Herthaner. Auch der Pole konnte aber nicht verhindern, dass der Hauptstadtclub weiter im Abstiegskampf steckt. Am Dienstag treffen beide Teams im Pokal-Achtelfinale auf Schalke erneut aufeinander.
Nübel bekam bei seinem ersten Einsatz nach seiner Rotsperre wegen eines Kung-Fu-Tritts kaum etwas zu tun. Klinsmann hatte seinem Team wieder die wenig attraktive, aber zuletzt mehrfach erfolgreiche defensive Grundhaltung verordnet: Die Berliner zogen sich weiter zurück und überließen Schalke die Initiative.
Doch die Knappen wussten mit diesen Freiheiten nur wenig anzufangen. Es fehlten Ideen und Durchschlagskraft, die Fernschüsse von Suat Serdar (18. Minute) und Michael Gregoritsch (20.) waren zu harmlos. Nach einer schwachen Anfangsviertelstunde kam nach und nach etwas mehr Schwung in die Partie. Die größte Chance für die Hertha vergab Marius Wolf, dessen Direktabnahme aus 15 Metern am Tor vorbeirauschte (24.). Die kostspielige Berliner Einkaufstour mit Transferausgaben von mehr als 75 Millionen Euro blieb zunächst ohne sichtbare Wirkung. Von den Neuzugängen stand nur Santiago Ascacibar in der Startelf.
Die Schalker waren am gefährlichsten, wenn sie Platz hatten und Tempo aufnehmen konnten. Im Passspiel war der Revierclub aber meist zu unpräzise. Dedryck Boyata und Jordan Torunarigha verteidigten in der Hertha-Defensive rigoros und souverän. Für Nationalverteidiger Niklas Stark, der zuletzt wie auch Arne Maier die Möglichkeit eines Wechsels ausgelotet hatte, blieb erneut nur ein Platz auf der Bank.
Die größte Schalker Chance des ersten Durchgangs machte der gute Berliner Keeper Rune Jarstein zunichte. Einen abgefälschten Schuss von Weston McKennie lenkte er noch mit den Fingerspitzen über den Kasten (45.+1). Beide Teams kamen dann mit etwas mehr Schwung aus der Pause, spielerische Highlights blieben aber Mangelware. Schalkes Benito Raman, dem Hertha-Verteidiger Boyata den Ball im Strafraum in die Füße gespielt hatte, hätte zur Führung treffen können. Der Belgier scheiterte aber aus spitzem Winkel an Jarstein (58.).
Neuzugang Piatek war nach seiner Hereinnahme direkt bester Berliner, ein Torerfolg gelang aber auch dem Polen nicht. Einen Kopfball nach einer Ecke konnte er nicht mehr entscheidend drücken (73.).