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S04-Torwartfrage: Schubert-Patzer statt Stammplatz-Argument

David Wagner steht als Schalke-Trainer vor einer schwierigen Entscheidung. Setzt er im Tor weiter auf den jungen Markus Schubert? Oder wieder auf den künftigen Bayern-Torwart Alexander Nübel, der seine Rotsperre abgesessen hat? Die Meinung vom Chef scheint klar.

Markus Schubert
Schalke-Torwart Markus Schubert kassierte fünf Treffer gegen den FC Bayern München. Foto: Angelika Warmuth/dpa
Schalke-Torwart Markus Schubert kassierte fünf Treffer gegen den FC Bayern München. Foto: Angelika Warmuth/dpa

München (dpa) - Die ohnehin schon brisante Schalker Torwartfrage ist nach der Lehrstunde in München noch heikler geworden.

Nach zwei Patzern von Markus Schubert spricht bei den Gelsenkirchenern rein sportlich viel für eine Rückkehr des künftigen Bayern-Keepers Alexander Nübel ins Tor. »Wir werden uns in den nächsten Tagen die Zeit geben, darüber nachzudenken«, sagte Trainer David Wagner nach dem 0:5 beim FC Bayern und ließ sich beide Optionen offen.

Schubert leitete mit seinem Fehler nach einer Müller-Flanke die Niederlage ein. Der Treffer zum 0:5, als er einen Gnabry-Schuss ins eigene Tor lenkte, war symptomatisch für den missglückten Tag. Zwar zeigte der U21-Nationaltorwart wiederholt gute Reflexe auf der Linie, aber die fielen unter dem Eindruck seiner Missgeschicke nicht stark genug ins Gewicht. Wütend feuerte der 21-Jährige nach dem Abpfiff die Trinkflasche aus dem Tor. Eine Umarmung mit Welttorhüter Manuel Neuer konnte Schuberts Laune auch nicht heben.

»Er hat auch überragende Bälle gehalten. Grundsätzlich ist es auch gut, solche Erfahrungen als junger Torwart zu sammeln. Das haben wir alle gemacht«, sagte der 33 Jahre alte Neuer. Er stufte Schuberts Fehler als nicht entscheidend ein. »Mit seiner allerbesten Leistung hätte Bayern München heute trotzdem gewonnen. Es geht für ihn weiter, ich wünsche ihm alles Gute.«

Die Neuer-Nübel-Situation wird die Münchner ab dem Sommer intensiver beschäftigen, wenn das auf fünf Jahre datierte Arbeitsverhältnis des Noch-Schalkers an der Säbener Straße beginnt. Schon jetzt drängt bei den Schalkern die Frage, wie es beim Hertha-Doppelpack in Liga und DFB-Pokal im Tor weitergeht. »Der Trainer wird sich Gedanken machen und entscheidet am Ende, wer im Tor steht«, sagte Teamkoordinator Sascha Riether. Er schützte Schubert: »Es ist auch kein leichtes Spiel, wenn man so viel auf die Kiste kriegt.«

Das Votum der Fans ist pro Schubert, für den sich auch schon Aufsichtsratschef Clemens Tönnies stark machte. »Es ist nicht meine Entscheidung, sondern alleine die des Trainers. Aber ich glaube, man würde ihm nicht gerecht werden, wenn er Topleistungen bringt und ihn dann aus dem Tor nimmt«, sagte Tönnies - allerdings vor dem Spiel.

Wagner, der Nübel nach Bekanntgabe des Bayern-Wechsels das Kapitänsamt entzog, steht vor einer schwierigen Entscheidung. Der sicherlich talentierte Schubert hinterließ in den vier Spielen als Vertreter des rotgesperrten Nübel trotz guter Paraden nicht den Eindruck, dass er den Schalkern beim Kampf um einen Platz im Europapokal so weiterhelfen könnte wie der verlässlichere Nübel.

»Schubi hat einige Bälle sehr gut gehalten. Er war natürlich auch bei zwei Toren mit drin. Er hat wie die gesamte Mannschaft schon besser gespielt«, kommentierte Wagner. Der Umstand, dass die Schalker erst einmal in Berlin spielen, könnte dem Coach die Entscheidung für eine Nübel-Rückkehr erleichtern. Dem künftigen Bayern-Mann Nübel bliebe der erwartete Spießrutenlauf in der Schalker Arena erstmal erspart.

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