MÜNCHEN. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lehnt eine Impfung von Profisportlern gegen das Coronavirus wegen des Mangels an Impfstoffen derzeit ab.
Wenn genügend Impfstoff da sei, könne man über alles reden, sagte der CSU-Politiker in der Sendung »Matchball Becker« im Fernsehsender Eurosport. »Aber im Moment ist es einfach wichtig, dass die, die sterben können, wirklich hoch gefährdet sind, die müssen geimpft werden. Und deswegen sind Sportler nicht die erste Priorität«, sagte Söder in dem Interview.
Erste Priorität sei dann lieber, dass die Sportler sich an die Regeln hielten. Und mit Blick auf Australian Open im Tennis sagte er: »Weil, dass es funktionieren kann, sieht man ja.« Den Mangel an Impfstoffen erklärte er damit, dass »nicht optimal im Impfstoffmanagement gearbeitet wurde«. Man habe »zu spät, zu wenig und ehrlicherweise glaube ich auch ein bisschen geizig bestellt«.
Der Hobby-Tennisspieler sei anfangs skeptisch wegen des Turniers in Melbourne gewesen, das mit Zuschauern ausgetragen wird. »Oh, Australian Open, ist das eine gute Idee mit Zuschauern?«, fragte Söder. Die Australier hätten ihn aber überzeugt. »Man muss ja sagen, dass Australien ein sehr konsequentes, ein sehr restriktives Management hat, ein sehr erfolgreiches«, sagte der 54-Jährige.
Söder sprach sich dafür aus, dass Profisport unter bestimmten Voraussetzungen auch zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie weiter stattfinden soll. Es gebe die Diskussion, ob Profis ihren Sport überhaupt ausüben sollten. »Wenn sie es vernünftig machen und sich an die Regeln halten: Ja. Wenn es Beruf ist und man sich an die Regeln hält«, sagte der Ministerpräsident. (dpa)