Freiburg (dpa) - Nachdem Rekordjoker Nils Petersen dem SC Freiburg noch das 1:1 (0:1) gerettet hatte, wollte sich Trainer Christian Streich nicht über das irreguläre Führungstor des FSV Mainz 05 aufregen.
»Natürlich war das Tor irregulär, aber Fehler passieren«, sagte der 56-Jährige und gab Schiedsrichter Deniz Aytekin keine Schuld: »Herr Aytekin kann da gar nichts dafür, er kann es nicht sehen«, meinte der Coach. Petersen hatte zuvor dafür gesorgt, dass sich Streich zumindest über einen Punkt freuen durfte, nachdem die Freiburger in der ersten Halbzeit den Mainzern unterlegen waren und in der Offensive keine Mittel fanden.
Mainzer Tor irregulär
Als der Stürmer direkt nach seiner Einwechslung zur Stelle (69. Minute) war und den Ausgleich erzielte, war der Aufreger der Partie schon ein wenig her. Verteidiger Alexander Hack (31.) hatte die Gäste vor den zugelassenen 10.000 Zuschauern in Führung gebracht, nachdem Freiburgs Torhüter Mark Flekken einen Kopfball von Dominik Kohr zunächst pariert hatte. Der Abwehrspieler stand aber zuvor im Abseits. »Das Tor hätte nicht zählen dürfen. Es ist ärgerlich. Der Video-Assistent hat den Fokus bei der Überprüfung komplett auf ein mögliches Handspiel gelegt«, sagte Aytekin bei Sky.
Der Deutsche Fußball-Bund erklärte auf Twitter, dass die Abseitsstellung nicht aufgehoben worden sei: »Da es sich dabei jedoch um eine Torverhinderungsaktion des Torwarts handelt, bleibt die ursprüngliche Abseitsposition des Mainzer Spielers Hack eine strafbare. Beim Check des Tores wurde der Schwerpunkt ausführlich auf ein mögliches Foul- sowie Handspiel gelegt. Beide Vergehen lagen nicht vor.« Die Freiburger Spieler hatten mit Diskussionen auf den Rückstand reagiert. »Wenn ich das so sehe, ist das ganz klar Abseits«, sagte Nationalspieler Nico Schlotterbeck anschließend.
Die Führung der Gäste wäre allerdings verdient gewesen. Anfangs bereiteten die Mainzer den Freiburgern deutliche Probleme und waren gefährlicher. Allerdings raufte sich Coach Bo Svensson die Haare, als Freiburgs Torhüter Mark Flekken die bis dahin beste Chance gegen den auf ihn zustürmenden Jonathan Burkardt (14.) vereitelte. Der Keeper war beim Freistoß von Anton Stach gleich wieder gefordert. Dem SC fehlten in der Offensive lange die Ideen. Die Mainzer hätten auch klarer vorn liegen können, etwa wenn der agile Burkardt die große Chance zum 2:0 genutzt hätte (41.).
Freiburger Offensivpower wird belohnt
Mit mehr Tempo kamen die Freiburger dann aus der Kabine. Erst als Streich in der 67. Minute mit Petersen, Kevin Schade und Janik Haberer drei frische Kräfte auf einmal auf den Rasen geschickt hatte, wurden die Bemühungen aber belohnt. Und Petersen verhinderte einen schlimmeren Dämpfer für die Europapokal-Hoffnungen der fünftplatzierten Breisgauer. »Nils ist, wie er ist. Er bringt eine enorme Qualität in den Strafraum«, lobte Schlotterbeck bei Sky den 33-Jährigen, der sich zuletzt zunehmend mit der Reservistenrolle bei den Badenern begnügen musste.
Die Mainzer warten in der Fußball-Bundesliga weiter auf den ersten Sieg in der Fremde seit Ende Oktober. Sie holten nach fünf Auswärtsniederlagen nacheinander aber ein Remis und rückten mit weiter nur drei Zählern weniger als Freiburg vorerst auf Rang neun vor. »In der ersten Halbzeit war es unser bestes Auswärtsspiel in diesem Jahr. Da war mehr drin als das 1:0«, sagte Sportdirektor Martin Schmidt.
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